Zu viel Strahlung durch das Röntgen
Patienten in Deutschland bekommen zu viel Röntgenstrahlen durch die Computertomografie-Untersuchungen ab. Deren Zahl hat sich nach Angaben der Bundesamtes für Strahlenschutzes (BFS) von 1996 bis 2009 mehr als verdoppelt. Dadurch erhöhte sich in diesem Zeitraum die effektive mittlere Strahlenbelastung pro Einwohner stetig. Laut dem BFS entfallen 60 Prozent der Röntgenbelastung auf den CT-Einsatz. In den meisten anderen europäischen Ländern nehmen die Ärzte laut BFS weniger CT-Untersuchungen vor. Eine im Fachmagazin »The Lancet« veröffentlichte, groß angelegte Studie belegt nun die Gefährlichkeit zu hoher Strahlenbelastungen. Demnach hat ein Patient später ein dreimal höheres Risiko, an einem Hirntumor zu erkranken, wenn in seiner Kindheit und Jugend zwei oder drei CT-Bilder des Kopfes angefertigt wurden. Bei fünf bis zehn solcher Untersuchungen lässt sich zudem ein um das Dreifache erhöhte Leukämierisiko feststellen. Die Forscher werteten die Daten von fast 180 000 Kindern und Jugendlichen unter 22 Jahren aus Großbritannien aus, bei denen zwischen 1985 bis 2002 ein oder mehrere CT durchgeführt wurden. Sie verglichen die Angaben zur Krebshäufigkeit bei den so untersuchten Patienten mit den Zahlen zur »normalen« Krebshäufigkeit bei gleichaltrigen Patienten. Laut den Studienautoren zeigte sich, dass das Erkrankungsrisiko praktisch linear mit der Strahlendosis wächst. Unterm Strich rechnen die Forscher mit einem zusätzlichen Fall einer Tumor- und einer zusätzlichen Leukämie-Erkrankung bei 10 000 mit CT untersuchten Kindern unter 10 Jahren.
Eric Breitinger
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