Rezension: Glücklich mit Hund
Es ist die berührende Geschichte eines englischen Jungen, bei dem im Alter von acht Jahren ADHS diagnostiziert wurde, eine neurologische Störung, die dazu führt, dass die betroffenen Kinder aggressiv sind, »Sachen kaputt machen und sich selbst verletzen, ungeduldig sind, Unterhaltungen unterbrechen, übermäßig viel reden« und vieles andere mehr. Nichts hilft wirklich.
Erst ein glücklicher Zufall verändert die schier ausweglose Situation. Liam wird für einen Dokumentarfilm der BBC vorgeschlagen. Mit anderen Jugendlichen erhält er die Ausbildung, Begleithunde für Menschen mit Behinderungen zu trainieren - im Beisein eines Kamerateams. Hier findet Liam seine wahre Berufung: »Er entdeckte seinen besonderen Draht zu Hunden. Mit einem der Hunde entstand eine ganz besondere Beziehung«. Später hat er diese Geschichte mit einem freien Journalisten aufgeschrieben. Den Leser wird der herzerfrischende Ton anfangs überraschen, aber genau damit überzeugt das Buch. Man nimmt Liam ab, was er schildert. Es klingt glaubwürdig. Man spürt das Glück des Jungen, schreckliche Jahre überwunden zu haben, auch wenn AHHS eine lebenslange Krankheit bleibt.
Liam Creed hat per Zufall erfahren, was ihm persönlich hilft. Experten bestätigen, dass »der Umgang mit Tieren für Menschen mit verschiedenen Störungsbildern therapeutisch hilfreich sein kann«. Die Schwierigkeiten, die sich bei Liam im Umgang mit anderen Kindern zeigten, traten in der Beziehung zu seinem Hund Aero nicht auf. Elfi Schramm
Liam Creed: … und dann kam Aero, Ernst Reinhardt Verlag, 234 S., pb., 19,90 €.
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