Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

„Who is who“ in der Militärtradition der Bundeswehr: Kasernennamen - und was sie bedeuten

  • Lesedauer: 1 Min.

Von den rund 400 Kasernen der Bundeswehr in Westdeutschland (Stand 1990) tragen nur elf die Namen von Persönlichkeiten, die dem Widerstand zugerechnet werden. Dagegen sind 37 Kasernen nach „Helden“ der Hitlerwehrmacht, weitere rund 40 nach Eroberern des Kaiserreichs benannt. Andere geben Ansprüche auf fremde Territorien kund: Pommernkaserne, Ostpreußenkaserne, Ostmarkkaserne, Tannenbergkaserne, Deutschordenkaserne. In dem noch immer gültigen Traditionserlaß der Bundeswehr von 1982 heißt es: „Ein Unrechtsregime wie das Dritte Reich kann Tradition nicht begründen.“ Warum dann die Ehrung der Helden des Unrechts? Mit dem Ende der Ost-West-Konfrontation wurden Deutschlands Grenzen endgültig verankert. Warum dennoch Namen, die an ehemalige Eroberungen erinnern? Mit dem 2. Oktober 1990 wurden sämtliche Kasernennamen der NVA der DDR, auch die von Antifaschisten, vom damaligen DDR-Minister Eppelmann beseitigt. Die verbliebenen und die gestrichenen Kasernennamen verdeutlichen unveränderte militärische Programmatik und Tradition. Eine Dokumentation von ULRICH SANDER.

Dietl-Kaseme Füssen

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -