Wer sagt mir, was ich essen kann?

Unterschiedliche Organisationen bieten Ernährungsberatung an / Krankenkassen zahlen zu

  • Anke Nussbücker
  • Lesedauer: 2 Min.
Jeder fünfte Deutsche leidet an einer ernährungsabhängigen Erkrankung wie chronische Verstopfung, Gicht, Fettleibigkeit oder Diabetes. Um einer Ursache - ungünstigen Essgewohnheiten - zu begegnen, sind individuelle Beratungen sinnvoll. Doch wo findet man sie?

Die vorrangig präventiv tätige Ernähungsberaterin trägt keine geschützte Berufsbezeichnung. Als Heilberuf vom Gesetzgeber geschützt sind die an staatlich anerkannten Schulen ausgebildeten Diätassistenten, die entsprechend der medizinischen Diagnose eine Diättherapie anbieten können. Bei konkreten Krankheiten finden Patienten auf der Internetseite des Verbandes der Diätassistenten (vdd) qualifizierte Spezialisten nach Postleitzahl und Diagnose.

Für Ernährungswissenschaftler, deren Studium meist mehr Facetten der Ernährung als die reine Diättherapie umfasst, bedeutet der Abschluss nicht automatisch eine Beratungskompetenz für Krankheiten. So unterteilte der Verband der Oecotrophologen (vdoe) auf seiner Homepage den Expertenpool in Ernährungsberatung für Gesunde und Therapie für Kranke.

Bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung findet man Diätassistenten und Oecotrophologen, die als Ernährungsberater/ DGE fortgebildet sind. Das Richtig-Essen-Institut vermittelt per Kunden-Hotline an einen Berater in Wohnortnähe. Vom Verband für unabhängige Gesundheitsberatung wurde ein Netzwerk von Ernährungsberatern (www.fairberaten.net) ins Leben gerufen, das auf die Gesunderhaltung breiter Bevölkerungskreise zielt. Diese neutrale und unabhängige, vor allem auf Vorbeugung zielende Beratung legt ihren Schwerpunkt auf vollwertige Ernährung entsprechend der Gießener Formel, in der Gesundheits-, Umwelt- und Sozialverträglichkeit gleichrangig sind. In Deutschland bietet das Netzwerk über 280 Kurse und Beratungen an: Abnehm- und Fastenkurse, Seminare zur Kleinkinderernährung, Praxiskurse für die Zubereitung naturbelassener Lebensmittel oder glutenfreier Speisen, in denen z.B. Zöliakie-Betroffene die Prinzipien der für sie erforderlichen Diät erlernen können.

Alle Ernährungsberater, gleichgültig in welchem der genannten Netzwerke sie gelistet sind, müssen gemäß dem Leitfaden Prävention § 20 SGB V fortgebildet sein, damit die Krankenkassen deren Leistungen mit bis zu 150 € pro Jahr bezuschussen können.

Als erste nachhaltige Krankenkasse fördert die BKK advita die Lebensweise ihrer Versicherten mit einem Bio-Lebensmittelgutschein.

Informationen: www.vdd.de, www.vdoe.de, www.dge.de, www.fairberaten.net, www.richtig-essen-institut.de (Tel. 030/40/04 45 40)

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