Weniger Quantität, weniger Qualität

Griechenland spart sich arm - auch in der Bildung

  • Filippos Sacharis
  • Lesedauer: 2 Min.
Die Finanzkrise hat Griechenland fest im Griff. Zunehmend sind auch Bildungsinstitutionen betroffen. Ein Beispiel sind die Pläne an der Universität Athen, fünf teils völlig unterschiedliche philologische Abteilungen zu einem Institut zusammenzulegen.

Das Ministerium für Unterricht, Religion, Kultur und Sport hat im Rahmen des Plans Athena kurzfristig beschlossen, die fünf philologischen Abteilungen für Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch an der Universität Athen zu einem einzigen, zentralen »Institut für Fremdsprachen und Philologie« zusammenzufassen. Als Ziel für diesen Schritt werden eine Verbesserung der akademischen Rahmenbedingungen, die Optimierung der universitären Ausbildung sowie finanzielle Synergieeffekte angeführt.

Protest kommt von den betroffenen Abteilungen. Die Abteilung der deutschen Philologie in Athen betont, dass eine unkoordinierte Auflösung der historisch gewachsenen, etablierten und effizient miteinander interagierenden Institutsstrukturen zu katastrophalen Konsequenzen für die Qualität sowohl der Lehre als auch der Forschung führen werde. Die Zusammenlegung von fünf teils völlig unterschiedlich orientierten Fachbereichen mit insgesamt 89 Lehrenden würde eine schwerfällige und kaum lenkbare Institution entstehen lassen. Dies trage nicht zur Schaffung von Effizienz bei und widerspreche auch dem international beobachtbaren Trend an führenden Universitäten, die Qualität wie auch die Quantität in der Philologie zu verbessern. »Philologische Institute sind keine Sprachschulen«, unterstreicht die deutsche Abteilung in einer Pressemitteilung. Die Leiterin des Fachbereichs für deutsche Sprache und Literatur der philosophischen Fakultät der Athener Universität, Friederiki Batsalia, warnt vor u.a. vor einer Trivialisierung der Ausbildung durch Konzentration auf kurzfristig verwertbare Fertigkeiten. Das Studium der Philologien dieser fünf Richtungen an der Universität verkomme zu einem reinen Sprachlehrgang, fürchtet sie. Durch die Zusammenlegung, so Batsalia, werde die Konkurrenzfähigkeit der Absolventen in der weiteren, internationalen Ausbildung verschlechtert. Außerdem erschwere das Vorhaben den Kulturaustausch zwischen Griechenland und den deutschsprachigen Ländern.

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