Steueroasen sind gewollt

Martin Ling über globale Steuerhinterziehung

Die Empörung geht immer bis ganz nach oben: Ob im Fall des Steuerhinterziehers und Ex-Postchefs Klaus Zumwinkel oder nun im Fall von Offshore-Leaks: Parteiübergreifend wird der Verfall der Steuermoral und die Unterhöhlung der Steuerbasis beklagt - angefangen von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Doch so begründet diese Klagen inhaltlich sind, so wenig überzeugend ist es, wenn sie von den herrschenden Politikern im Munde geführt werden. Keine einzige Steueroase ist vom Himmel gefallen, sie wurden alle gegründet. Die karibischen Steuerinseln sind nahezu allesamt Ableger der City of London. In den Cayman-Inseln selbst ist das Geschäftsmodell der Cayman-Inseln so wenig ersonnen worden wie das Geschäftsmodell von Zypern in Zypern, das gerade mit seiner Bankenkrise die Eurokrise wieder neu entfacht.

Auch wenn es findige Banker und nicht Politiker waren, die diese Geschäftsmodelle implementierten - den Weg dafür haben ihnen die Politiker der G8-Staaten mit der Deregulierung der Finanzmärkte geöffnet.

Zwar haben Berlin, London und Paris auf den jüngsten G20-Gipfeln ein konzertiertes Vorgehen gegen die Steueroasen bekundet, tatkräftige Maßnahmen stehen jedoch dort ebenso aus wie beim Schließen unzähliger legaler Schlupflöcher. So wird nicht nur die Steuerbasis unterhöhlt, sondern durch den Mangel an Steuergerechtigkeit die ganze Gesellschaft. Denn für die Krisen werden die Steuerzahler in Haftung genommen. Diese Rechnung geht auf Dauer nicht auf.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -