UNASUR stützt Maduro

Martin Ling über die Unterstützung aus Lateinamerika für den neu gewählten Präsidenten Venezuelas

Die Union Südamerikanischer Staaten (UNASUR) hat eine erneute Reifeprüfung abgelegt: Obwohl die Ausrichtungen der Regierungen in dem Staatenbündnis grob durchaus von rechts (Chile, Kolumbien) bis links (Ecuador, Bolivien) oszillieren, zeigten sie sich in Lima beim Sondergipfel zu Venezuela einmal mehr in einem Punkt einig: Ein Rückfall in Putschzeiten und permanente Destabilisierungsversuche wird kategorisch abgelehnt. Dass die UNASUR zuallererst der venezolanischen Bevölkerung für ihre hohe Wahlbeteiligung dankte, zeigt, wie wichtig Demokratie und demokratische Grundsätze in Lateinamerika inzwischen genommen werden - auf einem Kontinent, in dem noch bis in die 80er Jahre Militärdiktaturen die Regel waren.

Chile und Kolumbien machten zwar keinen Hehl aus ihrer Skepsis gegenüber der Entwicklung in Venezuela; dem Aufruf zum Dialog und zur Anerkennung des Wahlergebnisses verweigerten sie sich jedoch nicht. Begünstigt wurde das sicher durch die Ankündigung der Nationalen Wahlkommission in Venezuela, nun doch die Stimmzettel neu auszuzählen. Damit wird Venezuelas Oppositionsführer Henrique Capriles das letzte Argument genommen, dass es bei den Wahlen nicht mit rechten Dingen zuging. Ob Venezuela nach der turbulenten und gewaltgeprägten Nachwahlwoche nun wieder zur Ruhe kommt, ist noch nicht ausgemacht. Doch sowohl die Wahlkommission als auch die UNASUR haben die Weichen dafür gestellt. Der Ball liegt bei Capriles.

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