Mehr als 400 US-Drohnen seit 2001 abgestürzt

Zeitung: Angeblich sichere unbemannte Flugkörper krachen in Häuser und auf Landebahnen / Auch eine Kollision mit Transportflugzeug der Air Force

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Mehr als 400 große US-Drohnen sind weltweit nach einem Bericht der »Washington Post« seit dem Jahr 2001 abgestürzt. Die Zeitung untersuchte mehr als 50.000 Seiten mit Unfallberichten. Demnach hätten die unbemannten Flugzeuge wegen technischer Defekte, menschlichem Versagen, schlechtem Wetter und aus anderen Gründen versagt.

Die USA, die Drohnen seit Jahren für Angriffe im Anti-Terror-Kampf und zur Überwachung einsetzen, haben die Maschinen auch für Flüge über bewohnten Gebieten stets als sicher eingestuft. Nach Angaben der »Washington Post« wurden tödliche Vorfälle bei den untersuchten Abstürzen teilweise nur knapp vermieden.

So seien Drohnen etwa in Häuser, Bauernhöfe, auf Landebahnen, Autobahnen und Wasserstraßen gestürzt. Laut dem Blatt sei in einem Fall sogar eine Drohne mit einem Transportflugzeug der Air Force in der Luft kollidiert. Die Dokumente zeigten, dass oftmals Katastrophen nur knapp abgewendet werden konnten.

Der Bericht der »Washington Post« zufolge sind mehrere militärische Drohnen während des Fluges einfach verschwunden. 2009 geriet eine bewaffnete Reaper-Drohne der US-Armee über Afghanistan außer Kontrolle - sie wurde von US-Kampfjets abgeschossen, als sie sich der Grenze zu Tadschikistan näherte.

Die von der Zeitung recherchierten Dokumente zeigen zudem eine Vielzahl von kostspieligen Fehlern bei der Fernsteuerung der Drohnen. So stürzte eine 3,8 Millionen Dollar teure Predator-Drohne in Afghanistan ab, weil der Pilot am Boden nicht erkannte, dass das Gerät auf dem Kopf flog. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.