Angriff auf Steinkühler-Pause

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Stuttgart. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück hat den Sparüberlegungen von Finanzchef Lutz Meschke eine Absage erteilt. »Die Steinkühler-Pause bleibt. Da gibt es nichts zu verhandeln«, sagte Hück am Donnerstag. Nicht einmal während der schlimmsten Krise in den Jahren 1992 bis 1994 habe jemand die nach dem Gewerkschafter Franz Steinkühler benannten Erholzeiten infrage gestellt, sie seien Teil gültiger Tarifverträge. »Jetzt steige ich in den Ring, um das Soziale zu verteidigen.« Finanzchef Meschke hatte zuvor angekündigt, der Sportwagenbauer müsse jedes Jahr um sechs Prozent produktiver werden. Tabus dürfe es dabei keine geben. »Alles muss auf den Prüfstand - auch die Steinkühler-Pause.« Die Auszeit erlaubt Bandarbeitern in Baden-Württemberg, pro Stunde eine Pause von fünf Minuten zu nehmen. Die VW-Tochter gilt als einer der profitabelsten Autohersteller weltweit. Im ersten Halbjahr lag die Umsatzrendite bei 17 Prozent.

Erst vor wenigen Wochen hatten Porsche und Betriebsrat im Schulterschluss mit Personalvorstand Thomas Edig Auszeiten beispielsweise zur Pflege von Angehörigen angekündigt. Nun werden andere Töne angeschlagen: »Alles muss auf den Prüfstand. Vor allem Vorstände, die die Steinkühlerpause angreifen«, sagte Hück. dpa

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