Bundeswehr schickt Ärzteteam in den Nordirak
Mediziner sollen Versorgung von Schwerverletzen unterstützen / IS-Milizen setzen Antipersonenminen gegen Kurden ein
Hammelburg. Die Bundeswehr beteiligt sich an der Versorgung Schwerverletzter im Nordirak. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kündigte an, ein Ärzteteam in das kurdische Autonomiegebiet zu schicken. Es soll ausloten, wie die Bundeswehr vor Ort helfen kann.
»(Wir) sind aber durchaus auch bereit, einige hoch komplizierte Fälle hierher zurück nach Deutschland zu bringen in die Bundeswehrkrankenhäuser«, sagte die Ministerin am Donnerstag bei einem Besuch in der Infanterieschule im bayerischen Hammelburg. Dort werden kurdische Soldaten an deutschen Waffen für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ausgebildet.
Die Bundeswehr will vor allem Minenopfern helfen. Von der Leyen wies darauf hin, dass der IS Siedlungsgebiete vermint, um zu verhindern, dass Flüchtlinge dorthin zurückkehren. 70 Prozent der verwundeten kurdischen Soldaten seien durch Minen verletzt worden. Deswegen sollen auch zusätzliche Minensuchgeräte der Bundeswehr in den Irak geliefert werden.
Von der Leyen schaute sich in Hammelburg die Ausbildung von 32 kurdischen Kämpfern an der Panzerabwehrrakte »Milan« an. 40 Exemplare mit 500 Raketen sollen an die Peschmerga geliefert werden. Deutschland will 10 000 der insgesamt etwa 100 000 kurdischen Kämpfer auch mit Sturmgewehren, Pistolen, Maschinengewehren, Panzerfäusten und Fahrzeugen ausrüsten. Die ersten Waffen aus deutschen Lagerbeständen wurden bereits geliefert.
Vorige Woche war von der Leyen in die Kurden-Hauptstadt Erbil gereist, um sich dort ein Bild von der Lage zu machen. Sie hob hervor, dass die kurdische Armee entschlossen gegen den IS vorgehe. »Ich habe in Erbil bereits die Peschmerga als hervorragend organisiert, hochmotiviert, entschlossen erlebt.« dpa/nd
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