Prozess gegen SS-Schergen?
Entscheidung über Prozess gegen ehemaligen Sanitäter
Neubrandenburg. Im Verfahren gegen einen ehemaligen SS-Angehörigen will das Landgericht Neubrandenburg am Montag bekanntgeben, ob gegen den 94-Jährigen ein Hauptverfahren eröffnet wird oder nicht. Das Gericht habe am Freitag darüber entschieden, teilte ein Sprecher mit. Bevor die Öffentlichkeit informiert wird, sollen jedoch erst die Prozessbeteiligten in Kenntnis gesetzt werden.
Das Landgericht hatte ein ärztliches Gutachten zur Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten angefordert, das seit einiger Zeit vorliegt. Nach Angaben des Anwalts des Mannes, Peter-Michael Diestel, hat die zuständige Amtsärztin den Rentner für verhandlungsunfähig erklärt. Folgen alle Prozessbeteiligten der Einschätzung, müsste er sich nicht vor Gericht verantworten.
Die Staatsanwaltschaft Schwerin hatte Mitte Februar Anklage gegen den hochbetagten Mann erhoben. Ihm wird Beihilfe zum Mord in mindestens 3681 Fällen vorgeworfen. Er soll 1944 vom 15. August bis 14. September in der SS-Sanitätsdienststaffel Auschwitz-Birkenau tätig gewesen sein. dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.