»Spiegel« streicht 150 Stellen
Verhandlungen mit dem Betriebsrat stehen noch aus / »Betriebsbedingte Kündigungen« sollen vorerst vermieden werden
Hamburg. Der Verlag des Nachrichtenmagazins »Der Spiegel« baut mit seinem Kürzungsprogramm rund 150 Stellen ab. Das ist etwa jeder fünfte Arbeitsplatz, wie das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mitteilte. Den Unternehmensangaben zufolge sollen möglichst bis Ende 2016 rund 35 Vollzeitstellen in der Redaktion, 14 in der Dokumentation und 100 im Verlag wegfallen. Ob die Streichungen im vollen Umfang stattfinden, ist allerdings noch unklar, da die Verhandlungen mit dem Betriebsrat erst begonnen haben.
Im Juni hatte das Unternehmen angekündigt, dauerhaft rund 15 Millionen Euro im Jahresetat von Redaktion, Dokumentation und Verlag einsparen zu wollen. Es gebe zum Stellenabbau keine Alternative, »wenn wir die wirtschaftliche Zukunft unseres Unternehmens sichern wollen«, kündigte Spiegel-Verlagsgeschäftsführer Thomas Hass in Hamburg an.
Umsatz und Gewinn der »Spiegel«-Gruppe sind seit 2007 deutlich gesunken. So sank der Umsatz um 19 Prozent auf 285 Millionen Euro im Jahr 2014, der Jahresüberschuss um 48 Prozent auf 25,2 Millionen Euro. Die Umsätze des »Spiegel«-Verlags sanken sogar um 21 Prozent, die von Spiegel TV um 44 Prozent. Lediglich »Spiegel Online« legte mit 73 Prozent zu. Für 2015 sollen die Gesellschafter des »Spiegels« einen deutlich verringerten Gewinn erhalten, kündigte Hass an. Ein zweistelliger Millionenbetrag des Überschusses solle in Rückstellungen für den Umbau des Verlags fließen.
Gleichzeitig beschlossen Chefredaktion und Verlag elf neue Projekte. Neben mobilen Angeboten sowie Bezahlangeboten auf »Spiegel Online« wird von Februar 2016 an für drei Monate ein »Spiegel«-Regionalteil für Nordrhein-Westfalen getestet. Agenturen/nd
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