Afrikas Opfer des Terrors

Islamistische Milizen haben auf dem Kontinent Tausende Menschen auf dem Gewissen / Boko Haram, IS-nahe Banden und Al-Qaida-Ableger agieren von Mali bis Somalia

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Berlin. In Kamerun sind am Mittwoch fast 900 Menschen aus der Gefangenschaft von Boko Haram befreit worden. Zuvor hatte es im Norden nahe der Grenze zu Nigeria tagelang Kämpfe mit der Miliz gegeben, dabei sollen rund 100 Terroristen getötet worden sein.

Eine gute Nachricht in Zeiten, die von Schlagzeilen über terroristische Anschläge in Europa und Anti-Terror-Kriegen beherrscht sind. Dabei rückt der mörderische Furor islamistisch verbrämter Milizen auf dem afrikanischen Kontinent eher selten in den Fokus der Öffentlichkeit. Auch der Kampf gegen Boko Haram, IS-nahe Banden und Al-Qaida-Ableger von Mali bis Somalia bewegt die Politik hierzulande deutlich weniger. Dabei ist Boko Haram eine wahre Mordmaschine: Bei Anschlägen und Überfällen wurden seit 2009 mindestens 14 000 Menschen von der Miliz getötet. Im Jahr 2014 war Boko Haram - der Name bedeutet so viel wie »Bücher sind Sünde« - weltweit die Terrorgruppe, die die meisten Opfer forderte: über 6100 Menschen.

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In Afrika sind vor allem der Nordosten Nigerias und angrenzende Gebiete von Kamerun, Niger und Tschad vom Terror betroffen. In Somalia ist vor allem die Terrormiliz Al Shabaab aktiv. Auch Mali wird immer wieder von islamistisch verbrämtem Terror heimgesucht. Bisher sind die Versuche, der Gewalt Herr zu werden, so wenig erfolgreich wie die Bemühungen, die Ursachen und Hintergründe des Terrorismus in Afrika anzugehen.

Und so sterben weiterhin Tausende, sind Millionen auf der Flucht. Nach schlechten Nachrichten muss deshalb nicht lange gesucht werden: Ebenfalls am Mittwoch rissen in Kamerun zwei Selbstmordattentäterinnen mindestens sechs Menschen mit sich in den Tod. Der Anschlag in Waza im Bundesstaat Far North Region wurde ebenfalls Boko Haram zugerechnet. tos

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