Papst-Audienz für iranischen Präsidenten
Treffen im Vatikan galt als Höhepunkt der Ruhani-Reise
Rom. Papst Franziskus hat am Dienstag den iranischen Präsidenten Hassan Ruhani zu einer Privataudienz empfangen. Das etwa 40 Minuten lange Treffen, an dem auch eine iranische Delegation aus Ministern und Diplomaten teilnahm, galt als Höhepunkt der viertägigen Europareise des Staatschefs. Ruhani und Franziskus hätten unter anderem über das Atomabkommen gesprochen, so wie auch über die wichtige Rolle, die Iran nun bei der Suche nach politischen Lösungen für die Gewalt in Nahost spielen könne, teilte der Vatikan mit. Dabei seien sich beide einig gewesen, dass für den Frieden der Dialog zwischen den Religionen sowie Toleranz sehr wichtig seien.
Ruhani habe dem Papst einen handgewebten Teppich und ein Buch mit persischen Miniaturen geschenkt, der Papst habe die Geste mit einem Medaillon des heiligen Martin erwidert. «Dies ist eine Darstellung von Martin, der den Mantel teilt, um einem Armen zu helfen», zitierte die Nachrichtenagentur Ansa den Pontifex. «Es ist ein Zeichen der Brüderlichkeit.» Obwohl es nicht der erste Besuch eines iranischen Staatsoberhauptes bei einem Papst war, wurde die Audienz bereits im Vorfeld als symbolträchtig interpretiert. 1999 war bereits Ruhanis Vorgänger Mohammed Chatami mit Johannes Paul II. zusammengetroffen.
Markus Rode, Vorsitzender des christlichen Hilfswerks Open Door, hatte vor dem Treffen gegenüber domradio.de erklärt, er hoffe, dass Papst Franziskus besonders auch die Situation derjenigen ansprechen wird, die in den Gefängnissen als Christen mit muslimischen Hintergrund wirklich grausam gefoltert werden«. Agenturen/nd Kommentar Seite 4
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