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Südkorea und USA einig über Raketenschild

China empört über System gegen Nordkorea

  • Lesedauer: 2 Min.

Peking. China hat scharf gegen die Entscheidung von Seoul und Washington protestiert, zum Schutz vor Nordkorea ein Raketenabwehrsystem (THAAD) in Südkorea zu stationieren. Ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums äußerte am Freitag »die starke Unzufriedenheit und den entschiedenen Widerstand Chinas«. Die Stationierung laufe den Bemühungen zuwider, durch Dialog die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel zu wahren. Auch das russische Außenministerium äußerte »ernsthafte Bedenken«.

Die USA und Südkorea hatten bereits vor fünf Monaten mit Verhandlungen über das Raketenabwehrsystem begonnen, nachdem Nordkorea eine Langstreckenrakete getestet hatte. Am Freitag nun teilte das südkoreanische Verteidigungsministerium die Einigung mit den USA auf die Stationierung mit, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.

Die Entscheidung werde die Sicherheit der Südkoreaner vor nordkoreanischen Atomwaffen und Massenvernichtungswaffen garantieren, hieß es zur Begründung. General Vincent K. Brooks, Chef der US-Streitkräfte in Südkorea, betonte: »Nordkoreas anhaltende Entwicklung von Raketen und Massenvernichtungswaffen erfordert diese vernünftige, abwehrende Maßnahme.«

China forderte den Stopp der Pläne. Die Stationierung laufe den Bemühungen zuwider, durch Dialog die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel zu wahren, sagte der Sprecher des Außenministeriums. Sie schade ernsthaft den Sicherheitsinteressen und dem strategischen Gleichgewicht der Länder in der Region, darunter China. Peking dränge Südkorea und die USA, nichts zu tun, was die regionale Lage komplizierter mache. Auch das russische Außenministerium äußerte in einem Statement Kritik an der Entscheidung. Der Beschluss sei »trotz starken und nachhaltigen Widerstandes von Russland und einer Vielzahl weiterer Länder zustande gekommen«, meldete Yonhap.

Die Entscheidung über den exakten Standort soll nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums in den nächsten Wochen fallen. Das Raketenabwehrsystem solle bis Ende 2017 einsatzbereit sein. dpa/nd

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