• Politik
  • nd-Soliaktion: Teilen macht satt

Vielfalt teilen

SODI arbeitet in Indien beim ökologischem Teeanbau mit der indigenen Organisation CTRD Hand in Hand

  • Patricia Schulte
  • Lesedauer: 2 Min.
Grüner Tee verschafft den Adivasi Perspektiven.
Grüner Tee verschafft den Adivasi Perspektiven.

Wer von Tee in Indien spricht, spricht meist über Darjeeling von den Hängen des Himalaya. Doch Tee wird auch in anderen Regionen des Riesenstaates angebaut. Vor 30 Jahren entschied die Regierung, die Nilgiris-Berge im Dreistaateneck Kerala, Tamil Nadu und Karnataka zu einem Teeanbaugebiet zu entwickeln. Für die dort lebende Minderheit der Adivasi war das ein radikaler Einschnitt. Lebten sie bis dahin im Einklang mit der Natur durch die Ressourcen des Waldes, mussten sie ihr Leben ohne jede Vorbereitung komplett umstellen. Unter schwierigsten Bedingungen und in Abhängigkeit von Großplantagen und Zwischenhändlern bauen sie seither grünen Tee an. Allerdings sind die Böden durch die weitverbreiteten Monokulturen ausgelaugt, und den Adivasi fehlt das notwendige Wissen für eine erfolgreiche Ernte. All das schmälert ihre Einkommensmöglichkeiten.

Gemeinsam mit dem lokalen Partner CTRD solidarisiert sich SODI mit der ethnischen Minderheit. Die Gründung von Selbsthilfegruppen durch SODIs Projektpartner CTRD ist der Anfang eines Prozesses, an dessen Ende 500 selbstbestimmte indigene Kleinbäuerinnen und Kleinbauern stehen, die eine faire Bezahlung für ihre Produkte erhalten. 37 solcher Gruppen sind bereits gegründet und bilden zusammen die Assoziation der Stammesbäuerinnen und -bauern. CTRD schult die Kleinbäuerinnen und -bauern in der Produktion und Anwendung von organischem Dünger und Schädlingsbekämpfungsmitteln und in den richtigen Methoden für Anbau und Ernte. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern pflanzen den Tee in einer Mischkultur mit Pfeffer und einer einheimischen Baumart an, denn so verhindern sie eine einseitige Nutzung und Erosionsschäden. Zudem ermöglicht ihnen der Verkauf von Pfeffer ein zusätzliches Einkommen. Um die Rolle der Produzent*innen zu stärken, wird derzeit eine lokale selbstverwaltete Teefabrik gebaut. Die Fabrik wird von der Tribal Tea Producer Company geleitet, einem Unternehmen der Assoziation der Stammesbäuerinnen und -bauern. So bleibt der Gewinn aus dem Teeanbau in den Händen der indigenen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.

Die Autorin arbeitet bei SODI als Referentin für Fundraising.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.