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STEPS für eine friedliche Zukunft

Mit den Mitteln des Films wird in Südafrika gegen xenophobe Gewalt Aufklärung betrieben

  • Sylvie Berger, Weltfriedensdienst
  • Lesedauer: 3 Min.
Schülerinnen und Schüler schauen einen Film über fremdenfeindliche Gewalt in Südafrika.
Schülerinnen und Schüler schauen einen Film über fremdenfeindliche Gewalt in Südafrika.

Zurzeit ist Xenophobie fast täglich auf der medialen Speisekarte zu finden. Doch bei der Beschäftigung mit dem Thema Fremdenhass und Fremdenfeindlichkeit wird nur selten über den europäischen Tellerrand geschaut. In vielen Ländern dieser Welt ist Migration, und oft dadurch auflodernde Xenophobie, ein altbekanntes Phänomen.

In Südafrika nahm der Hass im Mai 2008 brutale Formen an: MigrantInnen wurden aus ihren Häusern vertrieben. Eine tödliche Mischung aus Gewalt und Ausländerfeindlichkeit zwang die Menschen in behelfsmäßige Flüchtlingslager. Während dieser beispiellosen Welle der Gewalt entschloss sich STEPS, ein Partner des Weltfriedensdienstes im südlichen Afrika, die Lage während der gewalttätigen Attacken zu dokumentieren. Im Fokus: Angriffe auf ausländische Ladenbesitzer in Masiphumelele, einer Township bei Kapstadt. Es entstand der Film »Baraka (Blessing)«, der von der späteren Rückkehr der ausländischen Ladenbesitzer in die Township handelt.

Kamera statt Steine: STEPS will Menschen eine Stimme geben.

Die Filmemacher trafen eine der Wortführerinnen der Gemeinde, die maßgeblich daran beteiligt war, die vertriebenen Ausländer nach Masiphumelele zurückzuholen. Sie brachte das Team von STEPS in Kontakt mit Abdi, einem jungen Ladenbesitzer aus Äthiopien. Ausländische Händler sind untereinander oft gut vernetzt und daher erfolgreich. Das entfacht den Neid der Nachbarn. Unmittelbar nach seiner Rückkehr plünderte der Mob erneut seinen Laden. Zwei Monate nach Abschluss der Filmaufnahmen wurde Abdi ermordet, die Täter wurden nie gefasst.

Elaine Maane ist Koordinatorin und Trainerin von STEPS. Sie sieht die Xenophobie in Südafrika als Form der Afrophobie: »Der Fremdenhass richtet sich hauptsächlich gegen MigrantInnen aus anderen afrikanischen Staaten.« Vor allem junge AfrikanerInnen suchen am Kap der Guten Hoffnung ein besseres Leben. Über ein Drittel der BewohnerInnen des südlichen Afrika ist 15 bis 24 Jahre alt. Politische Verfolgung, Armut und Umweltzerstörung zwingen die Menschen, auf der Suche nach Arbeit überwiegend in die Townships Südafrikas zu migrieren. »In den Townships hat die einheimische Bevölkerung selbst kaum Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäranlagen«, berichtet Elaine Maane. »Die Arbeitslosigkeit ist hoch, und es kommt schnell zu Kämpfen zwischen Einheimischen und Migranten. Die Regierung steht in der Verantwortung, mehr Integrationsprogramme auf den Weg zu bringen.«

Die Arbeit von STEPS setzt an der Basis an: die Förderung junger Menschen. Filme thematisieren deren Probleme. In den Diskussionen nach den Filmvorführungen lernen diese, ihre Meinung frei zu vertreten und Lösungen für Probleme in ihren Gemeinden zu suchen. Darüber hinaus fördert STEPS den Dialog in den Gemeinden und gibt den benachteiligten Menschen eine Stimme. Filme stärken somit Bürger- und Menschenrechte.

Und so wird durch den von STEPS produzierten Dokumentarfilm »Baraka« auch eine andere Stimme hörbar: »Ubuntu«, ruft ein junger Südafrikaner lachend in die Kamera. Ubuntu ist eine afrikanische Philosophie. Sie fußt auf wechselseitigem Respekt, Achtung der Menschenwürde und dem Bestreben nach einer harmonischen und friedlichen Gesellschaft. Ubuntus Kernaussage für mehr Menschlichkeit ist: »Ich bin, weil ihr seid. Und ihr seid, weil ich bin.« Das ist nicht nur in Südafrika eine Antwort auf xenophobe Gewalt.

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