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Spinnrad
Simon Poelchau glaubt nicht wie der IWF an ewiges Wachstum
»What goes up must come down«, »Was hoch hinaus geht, muss auch wieder runterkommen«, beginnt das Lied »Spinning Wheel« (Spinnrad) der Band Blood, Sweat and Tears mit einer Weisheit, die eigentlich auch für die Ökonomie gilt. Doch wollen Mainstreamökonomen derzeit davon nichts wissen.
So ist auch der Internationale Währungsfonds (IWF) voll Optimismus. Die Weltwirtschaft werde dieses und nächstes Jahr kräftig weiterwachsen, prognostiziert der IWF kurz vor der Eröffnung des Weltwirtschaftsforums in Davos. Und das dank der Steuerreform von US-Präsident Donald Trump, von der nur Reiche und Konzerne profitieren. Als ob die neoliberale Utopie vom Kapitalismus mit ewig währendem Aufschwung Wirklichkeit geworden sei. IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld müsste es eigentlich besser wissen. Denn eine der ersten Lehren aus der Wirtschaftsgeschichte ist, dass der Kapitalismus eben keine Rolltreppe ist, bei der es nur nach oben geht, sondern ein Spinnrad, bei dem auf jeden Aufschwung unweigerlich ein Abschwung folgt. Steuersenkungen machen die Konjunktur da langfristig auch nicht stabiler. Zum einen verpuffen die positiven Effekte schnell wieder, falls es sie überhaupt gibt. Zum anderen werden den Staaten so die Ressourcen genommen, die Wirtschaft im Falle eines Abschwungs zu stabilisieren.
Insofern sollten Ökonomen und Politiker nicht zu optimistisch sein, damit es nicht zu schmerzhaft wird, wenn es wieder bergab geht. Die nächste Krise kommt bestimmt.
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