Auf die CSU schwappen

Max-Ophüls-Preis

  • Lesedauer: 2 Min.

Schon als Regisseurin Lisa Miller das erste Mal mit ihrem Team auf die Bühne des E-Werks trat, um bei der Abschlussgala des Filmfestivals Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken die erste Auszeichnung für ihr Debütwerk »Landrauschen« entgegenzunehmen, konnte sie ihren Erfolg kaum fassen. »Es ist ein Film, der auch die fehlende Trennung von Kirche und Staat anprangert und die Behandlung Homosexueller in der Kirche«, sagte sie - deshalb freue sie sich umso mehr, dass es doch Christen gäbe, die nicht hinter diesen »dogmatischen Hirngespinsten« ständen, sondern Toleranz und Nächstenliebe auslebten. Und da es ein bayerischer Film sei, hoffe sie, »dass auch etwas auf die CSU überschwappt«. Noch zweimal durfte Miller danach auf die Bühne. Denn für ihr Werk, das überwiegend mit Laiendarstellern in ihrem Heimatdorf Bubenhausen (Landkreis Neu-Ulm) gedreht und dank Crowdfunding finanziert wurde, erhielt sie auch noch den Preis für das beste Drehbuch und schließlich die mit 36 000 Euro dotierte Auszeichnung »Max Ophüls Preis« für den besten Spielfilm.

Zweiter Abräumer des Abends war der österreichische Film »Cops« von Stefan A. Lukacs, der sowohl den Preis für den gesellschaftlich relevanten Film erhielt als auch den Publikumspreis Spielfilm. Zudem wurde Anna Suk als bester Schauspielnachwuchs (Nebenrolle) ausgezeichnet. Regisseur Lukacs freute sich besonders über die Anerkennung als gesellschaftlich relevantes Werk. »Es ist ein politischer Film, deshalb ist dieser Preis für uns der besondere des heutigen Abends«, sagte er.

Insgesamt wurden bei dem Filmfestival, das zu den wichtigsten Foren für Nachwuchsfilmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zählt und als bedeutendes Sprungbrett gilt, 16 Preise verliehen, die mit insgesamt 113 500 Euro dotiert sind. Die rund 40 000 Besucher konnten in einer Woche 147 Filme sehen. Darüber hinaus gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm für das Fachpublikum. epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!