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  • Gipfeltreffen in Panmunjom

Nord- und Südkorea sprechen von Ära des Friedens

Gemeinsame Erklärung: Halbinsel soll atomwaffenfrei werden

  • Lesedauer: 3 Min.

Panmunjom. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat seinen Willen zu einem vollständigen Abbau seines Atomwaffenprogramms bekräftigt. Beim historischen Korea-Gipfel am Freitag im Grenzort Panmunjom unterzeichnete Kim mit Südkoreas Präsident Moon Jae eine gemeinsame Erklärung, die eine »neue Ära des Friedens« einläuten soll. Beide umarmten sich nach der Unterzeichnung. Das seit dem Ende des Koreakrieges vor 65 Jahren gültige Waffenstillstandsabkommen soll noch in diesem Jahr durch einen Friedensvertrag ersetzt werden.

Für den Gipfel hatte Kim als erster nordkoreanischer Führer seit dem Ende des Korea-Krieges (1950 - 1953) die Grenze überquert und südkoreanischen Boden betreten. Der Machthaber wurde direkt an der Demarkationslinie in der gemeinsamen Sicherheitszone von Moon Jae In empfangen. Beide Staatschefs begrüßten sich herzlich mit Handschlag. Moon empfing Kim sogar mit militärischen Ehren.

Süd- und Nordkorea bestätigten in der »Panmunjom Erklärung«, ihr gemeinsames Ziel sei die Schaffung einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel durch »die vollständige Denuklearisierung«. Für einen Friedensvertrag zum formellen Ende des Koreakrieges sollen Gespräche zu dritt mit den USA oder zu viert dann auch mit China aufgenommen werden. »Wir erklären, dass kein Krieg mehr auf der koreanischen Halbinsel ausbrechen wird«, hieß es in der Erklärung. Machthaber Kim sagte, beide Koreas sollten nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen. »Ich stehe hier und sehe, dass Süd- und Nordkorea ein Volk sind und das gleiche Blut in den Adern haben«, sagte er. »Wir können nicht voneinander getrennt sein.« Bei seiner Zusage, eine Beseitigung seiner Atomwaffen anzustreben, kündigte Kim aber nicht an, wie dieses Ziel konkret erreicht werden soll. Auch wurde sein Raketenprogramm nicht erwähnt. Beide Koreas äußerten gleichwohl ihre Ansicht, dass die jüngsten Maßnahmen sehr wichtig für die Denuklearisierung seien. Allerdings waren schon frühere Versprechen zur atomaren Abrüstung wieder im Sande verlaufen.

Ein Ende des Atomwaffenprogramms wird in wenigen Wochen auch im Mittelpunkt des Treffens zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump stehen. Ort und Termin sind noch nicht bekannt. Auch zwischen beiden Koreas werden die Gespräche weitergehen. Moon nahm eine Einladung nach Pjöngjang an und will noch im Herbst zum nächsten innerkoreanischen Gipfel reisen. Auch Kim äußerte seine Bereitschaft, nach Seoul zu kommen, wenn er eingeladen wird.

Um die Spannungen weiter abzubauen, wollen beide Seiten zudem regelmäßig militärische Gespräche auf Ebene der Verteidigungsminister oder Generäle aufnehmen. Wie aus der Erklärung hervorgeht, wollen sie alle Feindseligkeiten gegen die andere Seite einstellen, die Quelle militärischer Spannungen zu Lande, zu Wasser und in der Luft sein könnten. Vom 1. Mai an sollen auch alle feindseligen Handlungen wie die Lautsprecherdurchsagen an der Grenze und die Verbreitung von Flugblättern in der Demilitarisierten Zone (DMZ) eingestellt werden. »Die DMZ wird in Zukunft praktisch zu einer Friedenszone werden.«

Japans Regierungschef Shinzo Abe bewertete Nordkoreas Bekenntnis zur atomaren Abrüstung positiv. Pjöngjang müsse seinen Ankündigungen nun aber »konkrete Schritte« folgen lassen. Auch Russland äußerte sich zuversichtlich. »Das sind sehr positive Nachrichten«, sagte ein Kreml-Sprecher. Präsident Wladimir Putin habe stets betont, dass eine Lösung des Korea-Konflikts nur durch einen direkten Dialog zwischen den beiden Nachbarstaaten zu erreichen sei. Die Reaktion der Bundesregierung fiel zurückhaltender aus. Es sei zu begrüßen, »dass Nordkorea endlich die ausgestreckte Hand Südkoreas angenommen hat«, sagte ein Außenamtssprecher. Für eine genaue Ergebnisanalyse sei es aber noch zu früh. Agenturen/nd

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