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  • Kultur
  • Denkmal für kommunistischer Reichstagsabgeordneten

Kein Raum für Nazis

Hans Beimler grüßt

  • Jonny Michel
  • Lesedauer: 2 Min.

Eigentlich sollte die Stele im Chemnitzer Wohngebiet »Hans Beimler« vor rund fünf Jahren zugunsten neuer Bebauungen abgerissen werden. Die Pläne wurden durch die Fraktion DIE LINKE im Stadtrat öffentlich. Proteste der Anwohner und des VVN-BdA Chemnitz, die in eine Unterschriftenaktion mündete, erreichten schließlich, dass das von Volker Beier geschaffene Denkmal für den im Dezember 1936 vor Madrid gefallenen kommunistischer Reichstagsabgeordneten und Politkommissar des »Thälmann-Bataillons« der XI. Internationalen Brigade im Spanischen Bürgerkrieg erhalten blieb.

Allerdings hatte der Zahn der Zeit bereits seine Spuren hinterlassen. Eine Restaurierung der Beimler-Stele war unumgänglich geworden. So beantragte die Fraktion DIE LINKE mit Unterstützung anderer Fraktionen bei der Haushaltsplanung Mittel für die Restaurierung. Der Stadtrat bewilligte 10 000 Euro. Weitere Spenden kamen hinzu, so auch von der Betreibergesellschaft des »Gablenz-Centers«. Die Restaurierung realisierte Mathias Mann unter Anleitung von Volker Beier.

Zur Wiedereinweihung - just in jenen Tagen, da Chemnitz unrühmliche Schlagzeilen national wie international macht - waren zahlreiche Vertreter antifaschistischer Organisationen und viele Einwohner aus dem Wohngebiet gekommen. Der Vorsitzende des Stadtverbandes des VVN-BdA, Enrico Hilbert, erinnerte in seiner Rede an die Geschichte des Denkmals. Er würdigte die Opferbereitschaft der deutschen Antifaschisten in Spanien zur Abwehr des von Hitler und Mussolini unterstützten Franco-Putsches, allen voran von Hans Beimler. Als Kommunist verfolgt, aus dem KZ Dachau geflohen, sei er einer der ersten gewesen, die die spanische Republik zu verteidigen halfen. Zu deren Verteidiger gehörten auch Chemnitzer Antifaschisten. Hilbert nannte Karl Deutscher, Werner Kinzl, Werner Feiler und Bodo Ritscher. Thiemo Kirmse, Stadtrat von der Fraktion DIE LINKE, bekräftigte in seiner Rede, dass nichts an einer antifaschistischen Haltung falsch sein könne. Die Gegenwart mahne, Nazis dürfte in Deutschland nie wieder ein Fußbreit überlassen werden.

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