Zeitgeschichte im Film

Drei frühe Konrad-Wolf-Filme, ein antirassistisches Statement von 1931 und zwei Kino- und Fernsehhits aus der Sowjetunion und der Tschechoslowakei

  • Lesedauer: 3 Min.

Genesung

Ede und Unku
Ede und Unku
Im nd-Shop
»Genesung«

Regie: Konrad Wolf
film werke, DDR, 1955
1 DVD s/w, FSK 12, 16 €
online: dasND.de/Genesung

»Leute mit Flügeln«
Regie: Konrad Wolf
film werke, DDR, 1957
1 DVD, FSK 6, 16 €
online: dasND.de/Fluegel

»Einmal ist keinmal«
Regie: Konrad Wolf
film werke, DDR, 1955
1 DVD, FSK o. A., 16 €
online: dasND.de/Keinmal

»Rette sich, wer kann«
Regie: Wladimir Fetin
UdSSR, 1961
1 DVD, FSK o. A., 12 €
online: dasND.de/Rettesich

»Saxana - das Mädchen auf dem Besenstiel«
Regie: Václav Vorlíček
film werke, ČSSR, 1972
1 DVD, FSK 6, 12 €
online: dasND.de/Saxana

»Petermännchen«
Regie: Karl-Heinz Bahls
DDR-TV-Archiv, 1986
1 DVD, FSK 12, 16 €
online: dasND.de/Petermaennchen

»Als Unku Edes Freundin war«
Regie: Helmut Dziuba
DDR, 1981
1 DVD, FSK o. A., 12 €
online: dasND.de/Edesunku

»Ede und Unku - die wahre Geschichte. Das Schicksal einer Sinti-Familie von der Weimarer Republik bis heute«
Von Janko Lauenberger & Juliane von Wedemeyer
Gütersloher Verlagshaus
237 S., geb., 20 €
online: dasND.de/Sintifamilie

Sanitäter Friedel wird nach dem Krieg durch ein Versehen für einen Arzt gehalten. Der Medizinstudent, der als Regimegegner sein Studium abbrechen musste, klärt den Irrtum nicht auf und arbeitet jahrelang erfolgreich als Krankenhausarzt. Die komplizierte Behandlung eines ehemaligen Widerstandskämpfers verursacht ihm Gewissensbisse. Soll er sich als Hochstapler den Behörden stellen?

Leute mit Flügeln

Der Mechaniker Bartuschek bekommt in den Flugzeugwerken eine Konstrukteursausbildung und Schutz vor den neuen faschistischen Machthabern angeboten - wenn er seiner kommunistischen Überzeugung abschwört. Bartuschek entscheidet sich für die Illegalität. 1944 kehrt er, als Franzose getarnt, ins Werk zurück, um dort den Widerstand zu organisieren. Er wird gefasst und ins KZ gebracht. Nach der Befreiung will er mit seinem Sohn Henne das Werk wieder aufbauen, aber es gibt noch eine Aufgabe …

Einmal ist keinmal

Komponist Peter Weselin freut sich auf einen erholsamen Urlaub bei seinem Onkel, dem Leimfabrikanten Edeltanne, im vogtländischen Musikstädtchen Klingenthal. Doch er kann sich wegen der jährlichen Musiktage vor Aufträgen kaum retten. Für den Onkel soll er ein paar schwülstige Verse vertonen, das Akkordeonwerk verlangt ein sinfonisches Werk und die Jugendtanzkapelle nach einem Schlager. Von wegen beschauliche Ferien, zumal sich Peter in die kecke Anna verliebt hat. Und Onkel Edeltanne hat ein Auge auf Annas Freundin Elvira geworfen …

Rette sich, wer kann

Der heimwehgeplagte Barmann Schulejkin reist auf einem Frachter nach Hause und gibt sich als Dompteur aus. Denn die Ladung besteht aus Tigern und Löwen, die ein als blinder Passagier mitreisender Schimpanse aus Jux befreit, worauf die blanke Panik ausbricht. Erst die Kapitänsnichte bekommt die Tiere wieder unter Kontrolle. Eine deftige Klamotte von 1961 mit Starbesetzung.

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Saxana

300 Jahre Nachsitzen bekommt Hexe Saxana aufgebrummt, weil sie in der Zauberschule geschummelt hat. Spickzettel und vergessene (Zauber-)Formeln gibt es dort auch. Der Schuldiener kennt sich als pensionierter Vampir in der Welt der Menschen aus. Während des Nachsitzens verrät er der kleinen Hexe, wie man sich als Tier in die Menschenwelt hineinzaubert. Schon stiftet Saxana jede Menge Verwirrung und verliebt sich auch noch in Honza, was die Hexenbrut gar nicht freut. Ein charmanter tschechischer Filmklassiker von 1972.

Ede und Unku

Ede lebt mit seiner Schwester und dem arbeitslosen Vater am Stadtrand, als sich eine Sintigruppe am Rummelplatz niederlässt. Ede freundet sich mit der faszinierenden Unku an. Das missfällt seinen Freunden wie dem Vater. Zigeuner seien doch dafür bekannt, dass sie stehlen. Ede will als Zeitungsjunge für die bettelarme Familie Geld verdienen, Dafür braucht er unbedingt ein Fahrrad. Um ihm zu helfen, stiehlt Unku tatsächlich Geld. Das stellt die Freundschaft der Kinder auf eine harte Probe. Das Buch »Ede und Unku« verkaufte sich seit 1931 über 5 Millionen Mal in Deutschland und war lange Schullektüre. Wenig bekannt ist, dass nach der Machtergreifung Hitlers das Buch verboten und Unku im KZ ermordet wurde. Der Musiker Janko Lauenberger ist ihr Ur-Cousin und erzählt ihre wahre Geschichte, gleichzeitig die eigene als Sinto in der DDR und im vereinigten Deutschland.

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