Rekordwahlbeteiligung in Hongkong

Vor den Kommunalwahlen hat die Protestbewegung zum Wählen aufgerufen und setzen Proteste aus

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Hongkong. Bei den Bezirkswahlen in Hongkong haben mehr Menschen denn je ihre Stimme abgegeben. Um 15.30 Uhr (Ortszeit/8.30 MEZ) lag die Wahlbeteiligung bei 47,26 Prozent. Der Rekord von den Wahlen 2015, als die Wahlbeteiligung bei 47,01 Prozent lag, war damit am Sonntag schon sieben Stunden vor Schließung der Wahllokale gebrochen. 1,95 Millionen der etwa 4,1 Millionen Wahlberechtigten gaben bis zum Nachmittag ihre Stimmen ab.

Die Wahlen finden vor dem Hintergrund der seit fünf Monaten andauernden, teils gewalttätigen Proteste von Regierungsgegnern in der chinesischen Sonderverwaltungszone statt. Die Demokratiebewegung hatte ihre Anhänger vorab zur Stimmabgabe aufgerufen und für den Wahltag ein Aussetzen der Proteste gegen die pekingtreue Regierung angekündigt.

»Wir wählen, um unser Urteil über das, was passiert ist, abzugeben. Wir wählen auch, um eine Wahl zu treffen mit Blick auf das, was noch bevorsteht«, sagte Jimmy Sham, einer der bekanntesten Köpfe der breiten Protestbewegung. Die Bewegung hofft auf eine hohe Wahlbeteiligung, um Hongkongs Regierung einen Denkzettel zu verpassen. In Einträgen im Online-Netzwerk LiHKG riefen prodemokratische Nutzer dazu auf, den Urnengang nicht zu gefährden.

Deutliche Zugewinne für das Lager der oppositonellen Kandidaten könnten signalisieren, dass die Hongkonger trotz der zunehmenden Gewalt weiterhin hinter der Protestbewegung stehen. Bislang hat das Regierungslager, das der Führung in Peking nahesteht, rund drei Viertel der Bezirksratsposten inne.

Bei den Wahlen am Sonntag können mehr als 4,1 Millionen wahlberechtigte Hongkonger über 452 Bezirksratsposten in 18 Bezirken entscheiden. Mehr als 1000 Kandidaten sind angetreten. Die Auszählung der Stimmen beginnt direkt nach der Schließung der Wahllokale um 22.30 Uhr (15.30 Uhr MEZ). Erste Ergebnisse werden in der Nacht zum Montag (Ortszeit) erwartet. dpa/nd

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