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Coronavirus schreckt Heuschrecken nicht

In Afrika erschwert die Pandemie die Hungerbekämpfung.

Eine biblische Plage wie die Heuschrecken ist das Coronavirus nicht. Aber es erschwert massiv den Kampf gegen die Heuschreckenplage, die sich in Ostafrika seit Ende 2019 rasant entfaltet. Von Äthiopien bis Somalia sind allein in sechs Ländern rund 27 Millionen Menschen von akuter schwerer Ernährungsunsicherheit bedroht.

Zu allem Überfluss kommt nun noch die Corona-Pandemie, die sich mit der Heuschreckenplage gegenseitig hochschaukeln könnte. »Bei einer ungehinderten Vermehrung der Heuschrecken werden viele Kinder, Frauen und Männer Hunger leiden müssen. Und durch Mangelernährung sind die Menschen anfälliger für Krankheiten wie das Coronavirus«, erklärt Malte Landgraff von der Johanniter-Auslandshilfe.

Als »äußerst alarmierend« stuft die Welternährungsorganisation (FAO) die Heuschreckenkrise in Ostafrika ein. Seit Dezember hat die FAO die Heuschrecken auf rund 472 000 Hektar Land am Boden und aus der Luft ohne durchschlagende Wirkung bekämpft. Die notwendigen Maßnahmen gegen das Coronavirus sind ein weiterer Schlag ins Kontor. »Reiseverbote, geschlossene Flughäfen und Quarantäne beeinträchtigen unsere Arbeit erheblich.

So konnten wir keine weiteren internationalen Heuschrecken- und Logistikexperten in betroffene Länder wie Kenia, Äthiopien, Somalia, Uganda und Südsudan fliegen. Wenn Flugverbote auch auf Frachtflüge ausgeweitet werden, könnte dies die pünktliche Lieferung von Ausrüstungsgegenständen und Pestiziden gefährden«, sagt Keith Cressman, der Leiter des FAO-Heuschrecken-Informationsdienstes.

In Ländern wie Äthiopien sind die Zahlen der Coronavirus-Infektionen noch gering. Und doch hat sich in der Hauptstadt Addis Abeba das öffentliche Leben bereits stark verändert. Doch die soziale Distanz einzuhalten, ist hier ein Privileg weniger. Dem Großteil der Menschen bleibt nichts anderes übrig, als mit den überfüllten Bussen zur Arbeit zu fahren oder auf dicht bevölkerten Märkten ihre Waren zu verkaufen.

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