Wohnungen für alle - endlich!

Claudia Krieg fordert einen Kraftakt zur Bewältigung der Wohnungslosenfrage

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 2 Min.

»Krise als Chance«, das hat man in diesem kalten Winter des zweiten Lockdowns lange nicht mehr gehört. Hatte das geflügelte Wort noch durch einige Untiefen der ersten Welle im Frühjahr 2020 getragen, sieht es jetzt ganz anders aus. Wie vielen Menschen die Situation der Pandemie existenziell zusetzt, ist im ganzen Ausmaß noch nicht zu erfassen. Die Wohn- und Mietenkrise, die auf das Konto von skrupellosen Immobilienkonzernen und ihrer politischen Lobby und zu Lasten von Zehntausenden Menschen geht, hat die Grundlagen geschaffen, dass angesichts der pandemiebedingten Einschränkungen und Einschnitte noch mehr Menschen vom Verlust ihrer Wohnungen bedroht sind. Die Angst bei vielen ist groß und die Kräfte, sich dagegen zu wehren, haben abgenommen.

Daher braucht es manchmal einfach Signale der Hoffnung. Die Beendigung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit in Berlin zum Ziel zu erklären, wirkt zwar unrealistisch, aber wie man am Beispiel von Finnland sehen kann, muss es das nicht sein. Und hinter diesem Motto lassen sich sicherlich viele Akteure versammeln, so sehr die Geschäftemacher*innen sich auch dagegen wehren werden. »Es wird Widerstand geben«, sagt auch Martin Parlow vom Arbeitskreis Wohnungsnot. Noch verdienen zu viele zu viel mit dem Leid und den Sorgen anderer Menschen.

Nur mit einer gemeinsamen Strategie, einem wirklichen Masterplan, den man politisch vorantreiben kann, wird das größte Problem Berlins zu bewältigen sein. Dafür braucht es auch eines gemeinsamen, ressortübergreifenden Willens. Es ist simpel: Wohnen ist Menschenrecht. Dafür muss auch Berlin wieder stehen - und ganz sicher nicht nur in diesem Wahljahr 2021.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.