Was treibt Schnellroda?

Robert D. Meyer über Behörden und völkische Think-Tanks

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

Respekt! Nur 21 Jahre nach Gründung wird das »Instituts für Staatspolitik« (IfS) vom Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt als »gesichert« rechtsextreme Gruppierung eingestuft. Damit geht die Landesbehörde immerhin einen Schritt weiter als das übergeordnete Bundesamt, das in der völkischen Denkfabrik seit vergangenen Jahr einen »Verdachtsfall« sieht.

Warum der Vorgang aus antifaschistischer Perspektive absolut ernüchternd ist? Es braucht keinen Einsatz »nachrichtendienstlicher Mittel«, weder V-Leute noch die Überwachung der Kommunikation, um festzustellen, dass das IfS eine Gefahr für die pluralistische, liberale Gesellschaft darstellt. Zivilgesellschaftliche Initiativen warnen seit Jahren davor, Experten wie der Soziologe Matthias Quent sprechen beim IfS von einer »Scharnierfunktion zwischen der extremen Rechten und der demokratischen Rechten«.

Institutsgründer Götz Kubitschek empfing viele Journalist*innen auf dem sogenannten Rittergut in Schnellroda. Vielleicht trübte die Inszenierung mancher Reportagen, in denen es zu viel um Bamberger Hörnchen, Familie und romantisierte Natur ging, den Blick für das Wesentliche. Die nun attestierten »rassistischen und biologistischen Sichtweisen« erkennen alle, die sich mit den öffentlich zugänglichen IfS-Schriften beschäftigen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.