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Argentinien bleibt zahlungsfähig
Martin Ling über die geglückte Umschuldung mit dem Währungsfonds
Die zehnte Zahlungsunfähigkeit Argentiniens ist vorerst vom Tisch. In buchstäblich letzter Minute hat es die argentinische Mitte-links-Regierung von Alberto Fernández geschafft, sich mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über die Umschuldung des IWF-Rekordkredits von 2018 an die neoliberale Vorgängerregierung von Mauricio Macri zu einigen. Dem wurden damals dubioserweise 57 Milliarden Dollar zugesagt, um mit besseren Karten in den Wahlkampf 2019 ziehen zu können. Abgewählt wurde er trotzdem und eine interne Untersuchungskommission des IWF kam Ende 2021 zum Schluss, dass der Kredit eine Fehlentscheidung gewesen sei.
Argentinien hat sich mit der Einigung vor allem Zeit gekauft: Das Land zahlt weiter, soviel es kann, nur eben später. Und der schuldbewusste IWF hat auf allzu harte Auflagen dieses Mal verzichtet, verlangt keine Ausgabenkürzungen, sondern nur den schrittweisen Abbau des Haushaltsdefizits, ohne konkrete Maßnahmen vorzuschreiben.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Eine nachhaltige Lösung des Schuldenproblems ist das Ergebnis nicht. Und das Problem der steigenden Verschuldung privater Haushalte in Argentinien bleibt davon ohnehin unbenommen. Dass der Spielraum reicht, um die wachsende Armut wieder zurückzudrängen, ist unwahrscheinlich.
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