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Lasst uns in Frieden (42): Stinkefinger für Kriegstreiber
Black Sabbath haben mit »War Pigs« einen Ant-Kriegs-Song veröffentlicht
Napalm-Bomben, Agent Orange und unzählige Tote – das war der Krieg in Vietnam. Gegen diesen Wahnsinnskrieg hatte sich nicht nur im Land des Aggressors, den USA, eine Bewegung formiert, die mit Blumen im Haar, THC im Blut und mit Batik-Shirts durch die Straßen zog und irgendwas von Weltfrieden erzählte. Musikalisch wurden die Hippies von Carlos Santana, Jimi Hendrix, John Lennon und Janis Joplin begleitet. Das Woodstock-Festival im August 1969 war der Höhepunkt dieser doch etwas skurril wirkenden Bewegung.
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Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann
Gleichzeitig formierte sich in England eine Musikrichtung, die mehr mit Totenschädeln als mit Blumen zu tun hatte: Heavy Metal. Allgemein gelten Black Sabbath aus dem englischen Birmingham als die Begründer dieser Musikrichtung. Ihr Song »War Pigs« auf dem 1970 erschienenen Album »Paranoid« ist ein Stinkefinger: in Richtung der Blumenkinder und der Kriegstreiber dieser Welt.
Krieg bringt Zerstörung, Leid und Trauer. »War Pigs« beschreibt die Planung und Ausführung von Krieg. Stimmt nicht, es ist der vertonte Krieg. Der Song beginnt mit langsamen Gitarren, um dann mit einem krachenden Schlagzeug dem Hörer ins Gesicht zu schießen: Die Vorhut hat die Verteidigungslinien durchbrochen. Der Tod kriecht mit »War Pigs« in die Gehörgänge, so wie die US-Invasoren in die Tunnelsysteme des Vietcong. Es werden keine Gefangenen gemacht.
Hat sich der Feind vom ersten Schlag erholt, wird er mit Ozzy Osbournes diabolischem Gesang mürbegemacht. Der Text vergleicht Armeegeneräle mit Hexen während einer schwarzen Messe. Osbourne prangert auf seine unnachahmliche Weise an, dass die Verantwortlichen von Kriegen nie selbst im Feld stehen und stattdessen die Armen in die Schlacht schicken. So war es auch in Vietnam: Während sich die feinen Herren im Kapitol oder Pentagon die Klinke in die Hand gaben, starben US-Amerikaner sinnlos am anderen Ende der Welt. Von den toten Vietnamesen ganz zu schweigen.
»War Pigs« ist wie ein Film von Oliver Stone zum Thema: Er zeichnet die Realität des Krieges nach – und wendet sich gleichzeitig gegen Verantwortliche und Profiteure. Das macht »War Pigs« nicht nur zu einem großartigen Song der Frühphase von Black Sabbath, sondern durch und durch auch zu einem Antikriegslied. Und das ganz ohne Blumen und anderen Heckmeck.
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