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- Frühkindliche Bildung
Für immer Notbetreuung
Die Mangelverwaltung in den Kitas erreicht historische Ausmaße
Der Alltag in den Kindergärten gleicht vielerorts einer lange anhaltenden Notbetreuung. Es gibt noch immer viel zu wenige Plätze, laut einer Bertelsmann-Studie fehlen derzeit bundesweit 384 000; zudem grassiert ein Fachkräftemangel, sodass die Gruppen unvorteilhaft groß sind. In 90 Prozent der ostdeutschen Einrichtungen und 63 Prozent der westdeutschen werden die von der Wissenschaft empfohlenen Betreuungsschlüssel nicht erreicht. Und das ist kein temporärer Engpass, weil etwa viele Kinder aus der Ukraine vermehrt in die Einrichtungen kommen, sondern ein Zustand, der seit Jahren anhält.
Die Politik legt ja großen Wert darauf, dass Kitas Bildungseinrichtungen genannt werden. Doch tatsächlich ist eine pädagogische Arbeit oft nur eingeschränkt möglich. Erzieherinnen und Erzieher sind gestresst, frustriert und überfordert, weil eine geregelte Arbeit kaum möglich ist und sie das, was sie in der langjährigen Ausbildung gelernt haben, oft nur in Ansätzen umsetzen können. Grundlagen für einen späteren Bildungserfolg, wie es so gerne heißt, sollen in den Kitas gelegt werden. Das ist aber mit einer Mangelverwaltung nicht möglich.
Auch das von der Bundesregierung geplante Kita-Qualitätsgesetz wird keine Trendwende einleiten. Weil die Finanzierung nicht ausreicht, um die vielen Mängel zu beheben. Vier Milliarden Euro will die Ampel-Koalition dafür in den kommenden zwei Jahren investieren. Das wird bei Weitem nicht ausreichen, um die Fachkräftelücke zu schließen. Schon lange weisen Kita-Leitungen, Gewerkschaften und Verbände auf die Missstände hin. Und sie fordern erneut eine Ausbildungsoffensive. Doch mit ziemlicher Sicherheit wird ihr Ruf wieder nicht erhört werden. Es ist einfach frustrierend.
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