Investoren im Visier

Ulrike Henning über ein Gesetz zum Schutz der Arztpraxen

Wieder einmal hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine gute Idee: Während der Weihnachtsfeiertage verkündete er große Freude, nämlich seine Absicht, die Übernahme von Arztpraxen durch Finanzinvestoren per Gesetz zu verbieten. Analog zu frühsozialistischem Gedankengut erklärte der Minister, die Praxen müssten denen gehören, die dort tatsächlich arbeiten. Vermutlich war das nicht so ernst gemeint, denken wir einmal an die medizinischen Fachangestellten oder die Reinigungskräfte.

Das Anliegen ist dennoch ein wichtiges. Möglicherweise könnten so unnötige Therapien und Diagnoseverfahren vermieden werden. Das ist bislang eher eine Patientenerfahrung – noch fiel es schwer, entsprechende Daten etwa bei Ketten von Behandlungszentren eindeutig zu erheben. Schwerfallen dürfte es bei der Durchsetzung des Gesetzes zudem, die tatsächlichen Eigentümer herauszufinden. Bislang war die Trennung von Eigentum und ärztlicher Leitung durchaus möglich. Hier sind also dicke Bretter zu bohren, wie insgesamt bei dem Anliegen, Gesundheitswesen und Profitorientierung voneinander zu trennen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -