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An Daten fehlt es wahrlich nicht
Der Klimabericht von »Copernicus« sollte ernst genommen werden
Europa erlebte 2022 den bisher heißesten Sommer. Die Alpengletscher schmolzen besonders stark, und die Landwirtschaft litt unter Hitzestress. Es dürfte niemanden überrascht haben, was das EU-Erdbeobachtungsprogramm »Copernicus« in seinem aktuellen Klimabericht zutage gefördert hat. Und so waren auch die politischen Reaktionen: irgendwo zwischen routiniert und gelangweilt. Nicht wenige fragen sich: Wozu der ganze Forschungsaufwand, wo das Ergebnis doch klar ist?
Daten sind ein wichtiger Rohstoff, gerade in Krisenzeiten. So war es während der Corona-Pandemie, wo Echtzeitinformationen Grundlage der Schutzmaßnahmen waren, und so ist es auch beim Klimawandel. Allein »Copernicus« mit seinen Satelliten, Wetterballons und Bodenstationen liefert die unvorstellbare Datenmenge von 20 Terabyte täglich, und das frei zugänglich. Die Sammlung und Auswertung ist extrem wichtig, da der Klimawandel vielfältige Veränderungen mit sich bringt und nicht alle Zusammenhänge wirklich verstanden sind. Und man braucht sie für Langfrist-Modellierungen genauso wie für kurzfristige Katastrophenwarnungen.
Das Wichtigste aber: Es gelte, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, wie Copernicus-Direktor Carlo Buontempo sagt. Doch genau daran mangelt es eben krass, auch in der EU. Die gemessene Rekordintensität bei der Sonneneinstrahlung in Europa könnte ja Anstoß dafür sein, die Gesundheitssysteme darauf einzustellen, aber auch die Solarstromleistung im Süden vorrangig auszubauen, was durch Finanzprobleme wie auch durch die fossile und die Atomkraftlobby bisher behindert wird.
Wenn neue schlechte Klima-Botschaften kommen, winken viele mittlerweile ab. Dabei müsste man diese endlich wirklich ernst nehmen, da wir immer besser Bescheid wissen.
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