Kriegerin gegen den Krebs

Monica Bertagnolli führt die US-amerikanischen National Institutes of Health

Monica M. Bertagnolli
Monica M. Bertagnolli

Erst zum zweiten Mal in seiner Geschichte wird der weltweit größte Institutsverbund zur Forschungsföderung, die US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH), demnächst von einer Frau geleitet. Die neue Chefin, die Krebsforscherin und Chirurgin Monica Bertagnolli, verfügt dann über ein jährliches Budget von rund 47 Milliarden US-Dollar und 20 000 Mitarbeiter. Bei den NIH handelt es sich um eine Behörde des Gesundheitsministeriums, und zwar die wichtigste, die sich mit biomedizinischer Forschung befasst.

Zuvor war diese Stelle der NIH-Leitung ein Jahr lang vakant: Der langjährige Leiter der Agentur, Francis Collins, war als Wissenschaftsberater ins Kabinett von US-Präsident Biden gewechselt. Bertagnolli wiederum hatte ihre wissenschaftliche Karriere im Oktober 2022 an die Spitze eines der NIH-Institute geführt; sie war seitdem die Leiterin des National Cancer Institutes. Dass ausgerechnet sie jetzt die NIH-Spitze übernahm, hat einiges mit Bidens eigenen Ambitionen zu tun: Der Präsident will den Kampf gegen den Krebs in seiner Amtszeit vorantreiben. Bei ihm selbst wurde erst in diesem Jahr Hautkrebs entdeckt und entfernt. Er hofft auf Impfungen gegen den Krebs und eine einfachere Diagnostik per Bluttest. Biden will die Sterblichkeitsrate in Zusammenhang mit Tumoren in den nächsten 25 Jahren um 50 Prozent senken.

Derartige Zielstellungen erinnern an den Krieg gegen den Krebs, der in den USA schon in den Fünfzigerjahren ausgerufen worden war, unter anderem inspiriert von Sidney Farber, dem Vater der modernen Chemotherapie. Auch auf dessen Tätigkeit geht das Dana-Farber Brigham Cancer Center zurück, wo Bertagnolli die onkologische Chirurgie leitete. In der Frauenklinik dieser Einrichtung hatte sie ihre chirurgische Ausbildung absolviert, nach Beschäftigung mit den Ingenieurwissenschaften und einem Medizinstudium an der Universität Utah. Aufgewachsen war Bertagnolli auf einer Ranch in Wyoming, 150 Kilometer von der nächsten Stadt entfernt. Sie ist verheiratet und Mutter zweier Söhne. Ulrike Henning

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -