Auch Bushido soll Macht gegenüber Frauen ausgenutzt haben

Rapper Bushido soll jahrelang systematisch seine Macht für Sex mit jungen Frauen nach Konzerten genutzt haben

Rapper, Vater, Täter. Der inzwischen 45-jährige Anis Mohamed Youssef Ferchichi – bekannt als Bushido – soll laut »Tagesspiegel« einer der ersten gewesen sein, der in der Rapszene junge Frauen bei Konzerten systematisch zum Sex ausgenutzt und so seine Machtposition missbraucht habe. Ein Szeneinsider erzählte dem »Tagesspiegel«, der Rapper habe »wie kein anderer seinen Fame dazu genutzt, um mit weiblichen Fans Sex zu haben«.

Drogen und organisierte Kriminalität, Gewalt gegen Frauen: Damit füllt er seit Jahren die Titelseite der »Bild«. Ist im Gangsterrap eh nur Image, oder? 2004 veröffentlichte Bushido sein erstes Album beim Label »Aggro Berlin«. Und dann ging es richtig los: Noch im selben Jahr gründete er sein eigenes Label »Ersguterjunge«, mit dem er unter anderem im Auftrag der Band Rammstein die Neuabmischung des Songs »Amerika« produzierte. Damals schon suchte er also Seinesgleichen und rappte immer weiter frauenverachtende, gewaltverherrlichende Texte, bis er 2017 sein letztes Album veröffentlichte. Alle landeten auf Platz eins der deutschen Albumcharts; er seit 2021 mit eigenem Realityformat bei RTL+ und jetzt mal wieder in den Schlagzeilen.

Sein System: Ganz ähnlich wie bei Rammstein-Frontmann Lindemann habe man auch vor Bushidos Konzerten junge, für ihn attraktive Frauen aus den Fans ausgesucht, die als Sexualpartnerinnen nach den Auftritten in Frage kämen. Diese erhielten goldene Bändchen, die man in der Szene »Fickbänder« oder »Gangbang-Bändchen« genannt haben soll.

Abonniere das »nd«

Linkssein ist kompliziert. Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen. Jetzt abonnieren!

Das ist weniger eine Überraschung als eine dringende Erinnerung: Dort, wo Männer viel Macht haben, nutzen sie sie aus; oft auch für Sex. Frauen sind davor nie wirklich sicher – nicht im Rock, nicht im Rap, nicht auf der Arbeit, nicht zu Hause.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.