- Kommentare
- Kommentar
Die Reform der Wenigen
Ulrike Henning über das weiter unvollendete Lauterbach-Projekt
Eigentlich stand für diesen Donnerstag in Sachen Krankenhausreform eine Art Einigung auf der Tagesordnung. Oder zumindest die Feststellung, jetzt seien alle Differenzen ausgeräumt. Nichts da. Die Verkündung der Reform-Eckpunkte wird erst in der Sommerpause des Bundestages erfolgen, zumindest die gesundheitspolitischen Sprecher der Fraktionen scheinen verpflichtet. Zur Gesundheitsministerkonferenz in der nächsten Woche wird Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) noch mit einem Koffer Klärungsbedarf fahren müssen.
Der Minister bleibt jedoch optimistisch. Wieder einmal sei man viel weiter gekommen. Für das Konzept zur Berechnung der künftigen Vorhaltepauschalen, die künftig die Wirkmächtigkeit der Fallpauschalen begrenzen sollen, habe es große Zustimmung der Länderminister gegeben. Die Freude über solche Tippelschritte zur Reform dürfte sich in Grenzen halten, weil nicht nur mit den Ländern noch genug Dissens besteht. Krankenhäuser, Pflegeverbände und andere weisen auf diverse Probleme des Vorhabens hin. Ins Boot wurden sie nicht geholt. Der Reform-Rumpf ist auch deshalb lange nicht seetauglich.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.