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Auf den Spuren der weißen Taube
Eine nd-Leserreise führt anlässlich des 75. Jubiläums des Course de la Paix ins Friedensfahrtmuseum Kleinmühlingen
Ich erinnere mich, als ob es gestern gewesen wäre, obwohl es rund 60 Jahre her ist: Die ganze Familie stand am Straßenrand in dem kleinen Erzgebirgsdorf und wartete auf die Fahrer der Friedensfahrt, die hier gleich »durchfliegen« würden. Und dann kamen sie. Wir Kinder winkten begeistert mit unseren Fähnchen, feuerten die Fahrer an – nach wenigen Sekunden war alles vorbei. Nur um das zu erleben, waren wir extra rund 200 Kilometer gefahren. Doch die Begeisterung kannte keine Grenzen. Um einmal live einen Hauch von Friedensfahrt zu spüren, nahmen viele gern eine lange Anfahrt auf sich.
Viele, von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, werden ebenfalls solche Geschichten erzählen können. Die Internationale Friedensfahrt war alljährlich im Mai ein ganz besonderes Ereignis und bewegte die Menschen über Ländergrenzen hinweg. Geblieben sind viele schöne Erinnerungen an die Kindheit und Jugend, an flüchtige oder intensive Begegnungen mit den Helden der Tour. Im Radsportmuseum »Course de la Paix« in Kleinmühlingen lebt die Friedensfahrt weiter, werden die alljährlichen Tage im Ausnahmezustand wieder lebendig.
Anlässlich des 75. Jubiläums der Tour wurde eine ganz besondere nd-Leserreise aufgelegt: Kommen Sie am 16. September mit, lassen Sie sich in eine unvergessliche Zeit des Amateurradsports entführen und entdecken Sie nebenbei auch noch Magdeburg mit seinen Sehenswürdigkeiten. Begleitet werden Sie von Axel Peschel, Friedensfahrtsieger 1968, und Ralf Fiebelkorn, 1. Vorsitzender des Kuratoriums Friedensfahrt »Course de la Paix«.
Nicht im Radsattel sondern in bequemen Bussitzen startet die Tour am frühen Morgen in Berlin. Mit ihren kompetenten Reisebegleitern und Gesprächspartnern fahren Sie zunächst zum ersten Etappenziel nach Magdeburg, wo eine kombinierte Stadtrundfahrt/-gang organisiert ist. Während der Stadtführung entdecken Sie unter anderem das Kloster, das Barockgebäude am Domplatz, die Grüne Zitadelle – das »Hundertwasserhaus« – sowie den Magdeburger Dom.
Zum Mittagessen kehren Sie in die »Wenzel – Prager Bierstuben« ein, ein traditionelles tschechisch-böhmisches Gasthaus, bevor es weitergeht zum zweiten Etappenziel: dem Friedensfahrtmuseum in Kleinmühlingen. In dem Ortsteil der Gemeinde Bördeland erwartet Sie eine Führung zur Geschichte der Friedensfahrt.
Wussten Sie zum Beispiel, dass die Idee zu dem Rennen 1947 die Sportjournalisten Karel Tocl aus Prag und Zygmunt Weiss aus Warschau hatten – unabhängig voneinander? Beide wollten eine Etappenfahrt zwischen den zwei Städten organisieren, und beide wollten, dass ihre Stadt Ziel der Rundfahrt sein sollte. Ein Jahr später erklang im Mai die Friedensfahrthymne erstmals und schickte die Fahrer auf ihren Weg von Warschau nach Prag und von Prag nach Warschau. Sodass es beim ersten Mal gleich zwei Sieger gab.
Ab 1952 wurde das Rennen im Zeichen der Friedenstaube von Picasso auch nach Berlin geführt. Es verband in wechselseitiger Streckenführung die Hauptstädte von Polen, der ČSSR und der DDR. Für die DDR war die Tageszeitung »Neues Deutschland« offizieller Veranstalter. Erster deutscher Etappensieger wurde am 9. Mai 1953 Bernhard Treffl auf der 8. Etappe von Berlin nach Görlitz. Der spätere Straßenradweltmeister Gustav-Adolf »Täve« Schur wurde 1955 der erste Gesamtsieger für die DDR.
Die Friedensfahrt war bis zur Wende 1989 das schwerste Amateur-Etappenrennen der Welt und erreichte ähnliche Popularität wie die gerade wieder laufende Tour de France in Westeuropa. Das bisher letzte Rennen wurde 2006 durch Deutschland, Österreich und Tschechien ausgetragen.
- Termin: 16. September 2023
- Preis: 139 Euro p. P.
- Leistungen:
Fahrt im modernen Reisebus ab/bis Berlin-Ostbahnhof
ca. 1,5-stündige Stadtrundfahrt/-gang in Magdeburg sowie Mitttagessen im Restaurant
Eintritt und Führung Radsportmuseum
»Course de la Paix« in Kleinmühlingen, inklusive Kaffeetrinken - Reisebegleitung ab/bis Berlin:
Ralf Fiebelkorn und Axel Peschel
Das und noch viel mehr können Sie im seit 2002 bestehenden Friedensfahrtmuseum erfahren. Nach der Führung folgt eine kleine Kunstrad-Showeinlage. Bevor es auf die letzte Etappe zurück nach Berlin geht, bleibt natürlich noch genügend Zeit, sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen und in eigenen Erinnerungen zur Friedensfahrt zu schwelgen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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