- Kommentare
- Tote Journalisten in Gaza
Öffentlichkeit wird weggebombt
Matthias Monroy zum tödlichsten Monat für Journalisten
Der vergangene Oktober war wegen des Gazakriegs der tödlichste Monat für Journalisten seit Beginn seiner Aufzeichnungen im Jahr 1992, schreibt das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ). Die gemeinnützige Organisation setzt sich weltweit für die Pressefreiheit ein und gilt in der Branche als seriös. Deshalb sind ihre Zahlen wohl vertrauenswürdig: Mit Stand vom 11. November starben demnach mindestens 40 Journalisten und Medienmitarbeiter durch Angriffe des israelischen Militärs im Gazastreifen. Berichten zufolge wurden auch Familien mehrerer Reporter durch Bomben getötet.
Natürlich wiegt das Leben von Medienschaffenden nicht mehr als das der vielen tausend toten Zivilisten in Gaza. Jedoch stirbt mit jedem von ihnen auch ein Stück Öffentlichkeit über Kriegsverbrechen der israelischen Truppen in ihrem Rachefeldzug gegen die Hamas.
Dass einige der übrig gebliebenen, unliebsamen Journalisten nun auf völkerrechtswidrige Todeslisten gesetzt werden sollen, wie es der Likud-Abgeordnete und frühere Uno-Vertreter Israels Danny Danon auf X geschrieben hat, muss selbst den israel-solidarischsten Kollegen erschüttern. Mit »Selbstverteidigung« hat das nichts zu tun – es ist ein tödlicher Angriff auf die internationale Pressefreiheit.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.