- Kommentare
- Haushalt
Grundproblem Schuldenbremse: Kein Geld fürs Klima
Jana Frielinghaus über das Haushaltsurteil des Verfassungsgerichts, nach dem 60 Milliarden Euro im Klima- und Transformationsfonds fehlen
Karlsruhe hat entschieden: Für die Bewältigung der wirtschaftlichen Corona-Folgen vorgesehene Gelder dürfen nicht einfach in den Klimaschutz fließen. Resultat der Entscheidung: Ein Loch von 60 Milliarden Euro im Etat für den »Klima- und Transformationsfonds«. Verantwortlich dafür ist allein die Politik, die 2009 das Verbot der Neuverschuldung von Bund und Ländern ins Grundgesetz schrieb und damit eine Investitionsbremse par excellence. Alle Parteien außer der Linken haben damals abgesegnet, was seither regelmäßig als Begründung für Haushalte dient, mit denen an der öffentlichen Daseinsvorsorge gekürzt wird.
Die Umwidmung von Corona-Kreditermächtigungen für Investitionen in den Klimaschutz war absehbar nicht konform mit den von der Politik aufgestellten und auch von der Ampel immer wieder verteidigten Regeln. Akut hätte die Ampel seinerzeit darauf verzichten können, die »außergewöhnliche Notlage« infolge der Pandemie für beendet zu erklären. Dann wäre der Umwidmungstrick nicht erforderlich gewesen. Außerdem ist die Abschaffung der Schuldenbremse unerlässlich, um die für alle überlebenswichtige Klimawende sozial gerecht zu stemmen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.