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Vera Lengsfeld: Auf der rechten Standspur
Ach, sie war noch drin? Vera Lengsfeld hat die CDU verlassen
Überraschung: Vera Lengsfeld ist immer noch nicht in die AfD eingetreten. Aber die CDU hat sie verlassen, am vergangenen Donnerstag. Die Begründung ist fast ein bisschen zu langweilig: »Ich habe ja schon seit Merkels Zeiten große Kritik an der CDU gehabt und hatte gehofft, dass der Kurs korrigiert wird, aber das sehe ich nicht«, sagte sie dpa. Friedrich Merz ist für Lengsfeld anscheinend noch zu weich und windig.
Die 71jährige war bislang Mitglied der »Werteunion« am rechten Rand der CDU, wie auch ihr Sohn Philipp. Beide saßen früher für die CDU im Bundestag, beiden wurde in der DDR einst übel mitgespielt. Weil sie für die unabhängige Friedensbewegung waren, wurde die Mutter aus dem Land geworfen und der Sohn von der Schule. Später kam raus, dass sie vom eigenen Ehemann bespitzelt worden war.
1990 zog sie für Bündnis 90/Grüne in den Bundestag und begann ihren langen Weg nach rechts. 2009 holte sie in einem linken Berliner Wahlkreis mit 11,6 Prozent das schlechteste Ergebnis bundesweit aller Direktkandidaten der CDU. Einzig ihr Plakat sorgte für Aufsehen: »Wir haben mehr zu bieten« stand unter zwei Fotos, auf denen Merkel und sie mit tiefen Dekolletees zu sehen waren. Danach war sie medial ziemlich unten durch. Heute arbeitet sie als »Ein-Frau-Unternehmen«, wie sie sich nennt, für rechte Internetmedien, denen auch Antifeminismus wichtig ist.
Nun schwebt ihr »eine kleine, aber feine Konkurrenz für Union und AfD« vor, wie sie auf ihrer Website schreibt, irgendwas für den Mittelstand, der für die Rechten traditionell das ist, was das Proletariat einst für die Linken war. Dafür wollen sich in Thüringen ein paar Kleinparteien zusammenschließen und auch ihr Sohn Phillip plant ein »Bündnis für Europa«. Sie will das unterstützen, aber nicht kandidieren. Denn Lengsfeld hält »das Parteiensystem auch für überholt«. Sie schaut es sich von der rechten Standspur aus an.
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