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- Leipziger Buchmesse
Survival Horror
Von Überlebenskämpfen zwischen Bücherständen
Was ist das denn? Werden Sie sich, verehrte Leserinnen und Leser, gewiss fragen. Ich gestehe: keine Ahnung. Aber dafür hat Mensch die Buchmesse erfunden. Um sich schlauer zu machen, Wissen und Erfahrungshorizont zu erweitern. Lernen, lernen, nochmals lernen. Sehen und staunen. Lesen und grübeln. Und sich über Bücherweisheiten streiten. Wenn sie mit Lebenswirklichkeiten nicht übereinstimmen. Es wird viel unnützes Wissen auf Buchmessen kolportiert. Jede zugleich ein Jahrmarkt der Eitelkeiten. Man stellt sich dar, spreizt und sonnt sich in eigener Nichtigkeit. Keine Schamgrenzen kennend. Buhlt um die Gunst des Publikums. Das nach einem in vollen Zügen im Gewusel und Gewimmel genossenen Messetag eher betäubt denn erleuchtet heimwärts torkelt. Erschöpft und entkräftet nach dem viertägigem Bücherfest an der Pleiße, das mit 800 Jahren auf dem Buckel eines der weltweit ältesten ist, sind aber auch Autoren und Verleger.
Doch zurück zur Eingangsfrage: Das Foto zeigt Scrap Baby, Maskottchen von Circus Baby’s Pizza World, ein Animatronic, das von William Afton, Haupt-Antagonist in »Five Nights at Freddy’s«, zwecks Entführung und Tötung von Kindern (!) erfunden wurde. Alles klar? Nö? Macht nix. Wissen ist nicht gleich Macht. Ich hab mich trotzdem belehren lassen: Es handelt sich um eine bei Jung und Alt beliebte Computerspielserie der Sparte Survival Horror. Des Irdischen ist offenbar nicht genug. ves
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