- Berlin
- Mietenwahnsinn
Urteil am Berliner Amtsgericht: Manne soll ausziehen
Amtsgericht Wedding beschließt fristlose Kündigung des 84-Jährigen
Manfred »Manne« Moslehner, ein 84-jähriger Mieter, soll das Haus räumen, in dem er sein ganzes Leben gelebt hat. So entschied das Amtsgericht Wedding am Montag, wie die »Berliner Zeitung« berichtet. Vergangene Woche hatte es einen Verhandlungstag gegeben. Moslehner soll sein Zuhause innerhalb von drei Monaten räumen, es sei denn, er hinterlegt 4279 Euro als »Sicherheitsleistung«, bis der Fall durch alle Instanzen gegangen ist. Sollte Moslehner das nicht machen, wäre das Urteil auch trotz eingelegter Rechtsmittel vorläufig vollstreckbar. Das heißt er könnte zwangsgeräumt werden. Die Häuser der Reinickendorfer »Siedlung am Steinberg«, in der auch Moslehner lebt, waren vor 14 Jahren von der Am Steinberg Entwicklungsgesellschaft mbH gekauft worden. Das Unternehmen will alle Häuser sanieren und dann teuer verkaufen. In der Vergangenheit wechselten einzelne Häuser für über eine Million Euro den Besitzer. Moslehner stimmte einer Modernisierung nicht zu, auch da er eine hinterher fällige Modernisierungsumlage auf die Miete wahrscheinlich nicht zahlen kann. Unterstützer*innen von Moslehner befürchten, dass er eine Zwangsräumung nicht überleben würde.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.