»Alle für Kalle«

Mietrebell Kalle Gerigk kandidiert für Die Linke zur Bundestagswahl

Die Linke – »Alle für Kalle«

»Ob Nuriye, ob Kalle, wir bleiben alle«, lautet eine Parole der Mieter*innenbewegung. Eine Erinnerung an zwei Mietrebell*innen, die sich gegen die Verdrängung aus ihren Wohnungen wehrten: Die aus der Türkei stammende Arbeiterin Nuriye Cengiz inspirierte Menschen in Berlin, deren Wohnraum durch Zwangsräumung und Gentrifizierung bedroht ist. Der in Köln lebende Kalle Gerigk schaffte es mit seinem Widerstand gegen die Verdrängung aus seiner Wohnung 2014 sogar auf die Titelseite der »Taz«. Er wurde zum Symbol im Kampf gegen die allgegenwärtige Gentrifizierung sogar über die Grenzen Deutschlands hinaus. Selbst in Chile trugen Ende März 2014 Demonstrant*innen ein Transparent mit der Parole »No Mas Desalojos (Keine Zwangsräumung mehr) – Alle für Kalle«.

Die Räumung seiner Wohnung konnte Kalle Gerigk letztlich nicht verhindern. Doch der Kampf gegen Verdrängung bestimmt bis heute sein politisches Leben. Er spricht auf vielen Demonstrationen, unterstützt aber auch ganz persönlich Bewohner*innen, die heute von Zwangsräumung betroffen sind, wie er vor zehn Jahren. Gemeinsam mit der Initiative »Recht auf Stadt Köln« prangert Kalle Gerigk immer wieder den Leerstand von gut erhaltenen Gebäuden an. Dazu gehören mehrere Immobilen in Köln und Umgebung. Die einstigen Gästehäuser der sowjetischen BRD-Botschaft sind heute im Besitz des russischen Staates. Mehrere Besetzungsversuche wurden in den vergangenen zwei Jahren von der Polizei schnell beendet.

Am Samstag hat Die Linke Kalle Gerigk zum Direktkandidaten für den Bundestag gewählt. Der 64-jährige Mietrebell will nun auch den Wahlkampf für seinen Kampf gegen Gentrifizierung nutzen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.