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Brandenburg ist nicht gleich Brandenburg
Kommunen passen sich dem Klimawandel an und stellen Konzepte vor
Sich dem Klimawandel anpassen, ist die Aufgabe der Stunde. »Kommunen sind die Hauptleidtragenden aber auch die Hauptakteure«, sagte Umwelt-Staatssekretärin Anja Boudon bei der Abschlussveranstaltung zum Thema »Kommunale Klimaanpassung für kleine Kommunen in Brandenburg« in Potsdam.
Der Bau von Rückhaltebecken, die Anlage von beschatten Gehwegen, die Bewässerung von Jung-Anpflanzungen in langen Trockenzeiten, die Unterstützung alter Menschen in Hitzeperioden – es gibt viele Möglichkeiten, sich an das Klima anzupassen.
Boudon erinnerte daran, dass Brandenburg besondere klimatische und geologische Bedingungen aufweist. Sie nannte die Sandböden, die dazu führen, dass schon mittlere Niederschlagsereignisse zu »matschigen und unpassierbaren« Straßen führen können. Andererseits sei das Klima in der Uckermark nicht identisch mit dem im Fläming, so Boudon: »Brandenburg ist nicht gleich Brandenburg.« Glücklicherweise sei zum Oderhochwasser von 1997 kein ähnliches Ereignis im laufenden Jahr hinzugekommen. »Es war bei uns nicht so schlimm wie in Polen oder Tschechien.«
Ein Kreis von sieben brandenburgischen Kommunen hat eine Arbeitsgruppe gebildet und eine »Checkliste« der Anpassung erarbeitet, die allen Kommunen des Landes zur Verfügung gestellt werden soll. Dazu zählt zunächst das Identifizieren der örtlichen Bedingungen und der Anforderungen, die sich für die Kommunen ergeben. Dem Absinken des Wasserspiegels am nächstgelegenen See wird die einzelne Gemeinde wenig entgegensetzen können. Hingegen den Zugang zur nächsten Badestelle zu verbessern, ist eventuell in ihrer Macht.
Ein Wasser-Rückhaltebecken, das unter Einsatz von klimafreundlich erzeugtem Strom gefüllt wird und das im Bedarfsfall angepumpt werden kann, ist ein anspruchsvolles – vielleicht aber auch machbares – Projekt. Staatssekretärin Boudon sprach von »knappen Ressourcen« und deutete damit an, dass in Zukunft wohl weniger Geld für dergleichen zur Verfügung stehen werde, wie noch in den vergangenen Jahren. Das begrenzt den Aktionsradius bei der Klimaanpassung. »Ein Konzept hilft nicht, wenn es nicht umsetzbar ist«, sagte Boudon. Umso wichtiger sei die Priorisierung. Sie erinnerte daran, dass immerhin 25 Millionen Euro EU-Fördergeld zur Verfügung stehen, ein aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gespeistes Angebot, aus dem die Kommunen Geld zur Umsetzung einschlägiger Maßnahmen beantragen können.
Das derzeitige Wetter hat dem Land in den vergangenen zwei Jahren eine Atempause verschafft. Die jahrelange Trockenheit ist einer vergleichsweise günstigen Lage gewichen. Vielen Bäumen – vor allem in Brandenburgs Parks – geht es dennoch nicht gut.
In weiten Waldregionen Deutschlands ist der durch Klimaveränderungen und Insektenfraß bedingte Holzverlust inzwischen so stark, dass er den natürlichen Holzzuwachs überstiegen hat. Das geht aus Aussagen der Bundesregierung hervor. »Für Brandenburg gilt das nicht«, kommentierte das Brandenburger Umweltministerium. Hier seien pro Hektar erneut sechs Kubikmeter Holz jährlich hinzugekommen, bei einer durchschnittlichen Entnahme von vier Kubikmetern bleibe die Bilanz also positiv. Die Bewirtschaftung des märkischen Waldes verdiene weiterhin die Bezeichnung »nachhaltig«. Das liegt daran, dass die Fichte, die mit den Klimaveränderungen nur schlecht klarkommt, in Brandenburg weniger vertreten ist.
Auch Birke, Erle, Pappel oder Tanne kommen nicht so gut mit den Veränderungen klar. Michael Luthardt von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald sagt, man müsse sich dann unter den anderen heimischen Baumgehölzen nach Alternativen umsehen. Ahorn, Linde und Hainbuche würden sich vergleichsweise leicht vermehren.
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