Finanzämter greifen zu

Krankenkassenbeiträge nicht voll absetzbar

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Anfang 2010 in Kraft tretende steuerliche Absetzbarkeit der Krankenkassenbeiträge wird nach einem Pressebericht geringer als erwartet ausfallen. Weder bei Kassen- noch bei Privatversicherten wird der Fiskus die Gesamtsumme der gezahlten Beiträge anerkennen, wie das Münchner Magazin »Focus« berichtet. So zögen die Finanzämter Versicherten, denen bei Krankheit Lohnfortzahlung zusteht, vier Prozent ab. Wer von seiner Kasse oder privaten Versicherung eine Beitragsrückerstattung erhält, müsse diese im Gegensatz zur bisherigen Regelung nun versteuern.

Für ihre Steuerentlastung ab Januar brauchen Angestellte, die bei gesetzlichen Kassen versichert sind, nichts zu unternehmen. Privat Versicherte erhalten dem Bericht zufolge demnächst Post, denn diese Versicherer rechnen alle Beiträge auf das Kassenniveau der gesetzlichen Grundversorgung hinunter. Sämtliche privaten »Luxusleistungen« wie Chefarzt, Heilpraktiker, Ein- oder Zweibettzimmer, Kranken- und Pflegetagegelder sowie Zahnimplantate oder Kieferorthopädie würden bei der Entlastung nicht berücksichtigt. Das gleiche gelte für Sondertarife etwa für Brillen oder Sportmedizin.

Die steuerliche Absetzbarkeit der Krankenkassenbeiträge geht auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zurück. Das noch von der Großen Koalition beschlossene Bürgerentlastungsgesetz sieht vor, dass alle Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung ab 2010 in Höhe des existenznotwendigen Versorgungsniveaus vollständig als Sonderausgaben berücksichtigt werden. AFP/ND

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.