MOSEKUNDS MONTAG

WALDESRUH

»Diese Hektik in der Stadt«, beklagte sich Herr Mosekund bei einem Bekannten, »man findet überhaupt keine Ruhe mehr. Alles ist so schnell und laut.« – »Dann kommen Sie doch einmal mit in den Wald«, schlug der Bekannte vor, der in der Freizeit zur Jagd ging, »dort sitzt man einfach nur und wartet«. Herr Mosekund nahm das Angebot an, und so verbrachten sie in aller Herrgottsfrühe mehrere angenehme Stunden auf dem Hochsitz, in denen sie schwiegen und nichts, aber auch gar nichts geschah. Dann raschelte es im Gebüsch, und ein Wildschwein kam zum Vorschein. Der Jäger riss sein Gewehr hoch und legte eilig an, doch Herr Mosekund rief: »Ich rate dringend von einem Schnellschuss ab!« Das Wildschwein verschwand, der Jäger tobte. Herr Mosekund empfahl ihm, seinen Blutdruck zu mäßigen, der Jäger tobte noch heftiger. So ruhig, wie er behauptet hatte, dachte Herr Mosekund, ist es im Wald auch wieder nicht.
Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.