Wie läuft Ihre Afghanistan-Wette?
Fragen an den Wülfrather Linken Klaus H. Jann
ND: Sie haben gewettet, bis 20. Oktober Menschen in 250 Orten gegen den Afghanistankrieg auf die Straße zu bringen. Nach sechs Wochen sind erst zwanzig Aktionsfotos auf Ihrer Homepage - die Wette läuft nicht so gut, oder?
Jann: Meine Homepage spinnt. Inzwischen gehen wir auf 50 Antikriegsaktionen zu. Aber mein Ziel von 250 Aktionen liegt leider in weiter Ferne.
Geben Sie auf?
Aufgeben ist nicht mein Ding. Jede Aktion in jeder Stadt hilft, das Bewusstsein, dass die Bundeswehr zurückgeholt werden muss, zu stärken. Und alles soll ja schließlich am 3. Dezember in einer hoffentlich großen Friedensdemo in Bonn zusammenlaufen.
Was ist, wenn Sie verlieren?
Dann muss ich für jede durchgeführte Aktion fünf Euro an die Kampagne »Milch für Kubas Kinder« überweisen. Aber auch meine »Wettpartnerin« will eine »dicke Spende« rollen lassen. Also: Kubas Kinder sind auf jeden Fall die Gewinner ...
... nicht aber die Friedensbewegung und Afghanistan.
Naja, die Friedensbewegung, die muss echt noch »?ne Schüppe« drauflegen. Ich habe die tollen Friedensaktionen der 80er Jahre erlebt. Ich weiß, was möglich ist.
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