Rezension: Süßen ohne Reue

  • Mona Grosche
  • Lesedauer: 2 Min.

Naschen ohne Angst vor Kalorien und Karies. Das klingt zu schön um wahr zu sein, ist aber real. Anfang November 2011 hat die EU-Kommission die Zulassung für Stevia als Lebensmittel für den europäischen Markt erteilt. Damit kann nun auch offiziell in hiesigen Küchen verwendet werden, was bisher als Geheimtipp unter Kennern galt, die die in Südamerika beheimatete Pflanze oft auf dem Balkon oder im Garten kultivierten. In anderen Ländern, so z.B. in Japan und den USA, ist der Süßstoff, den man aus den Blättern gewinnt, schon lange ein beliebtes Süßmittel für Getränke und Speisen.

Nun kann Stevia rebaudiana, so der botanische Name, auch in Europa seinen Erfolgskurs als Alternative zu herkömmlichen Süßmitteln fortsetzen. Denn die Süßkraft des reinen Steviosid ist nicht nur bis zu 300fach stärker als die herkömmlichen Zuckers. Obendrein ist Stevia wegen fehlender Kalorien für Diabetiker ebenso geeignet wie bei der Gewichtsreduktion und verursacht keine Karies. Vielmehr beinhaltet das süße Kraut positive Substanzen wie Eisen, Selen, Zink und Silicium, so dass es auch medizinisch und in der Körperpflege Verwendung findet.

Was es genau mit der neuartigen Süße auf sich hat, kann man in diesem praktischen Ratgeber nachlesen. Er vermittelt umfangreiche Kenntnisse über die Pflanze und ihre Inhaltsstoffe. Die Autoren, allesamt im Gartenbau tätig, erklären darüber hinaus fachkundig, wie man Stevia selbst kultivieren kann - und wie man daraus das Süßmittel selbst herstellt. Als kleines Bonbon liefern sie leckere Rezepte wie Augustapfeleis mit Heidelbeersoße oder Melonenlimonade, an denen man die Wirksamkeit der neuen Süße erproben kann.



Peter, Monika & Thorsten Klock: Stevia - gesunde Süße selbst gemacht. BLV, 128 S., pb, 12,95 €.

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