Königs Bilder

Film über Friedrich

  • Klaus Bellin
  • Lesedauer: 2 Min.

Gebückt und im blauen Rock steht er da und blickt zuletzt mit strengen Augen ins Nichts. Er wird bestaunt und verehrt, die Untertanen in Preußen haben sich längst angewöhnt, ihn Fritz zu nennen. Später wird er ein Lieblingsheld der Nazis, die demagogisch die Legenden zuspitzen, die sich in den Romanen Walter von Molos oder Reinhold Schneiders finden.

Das Jahr, in dem man den 300. Geburtstag des Regenten feierte, hat uns eine Menge Bücher beschert, Lesungen, eine opulente Ausstellung in Potsdam und allerlei Debatten über Glanz und Elend eines Herrschers, der zum Mythos geworden ist. Jetzt kommt noch eine DVD dazu, eine Produktion der Pentagramm-Film von Beate Schubert, gute zwei Stunden lang, eine gescheite, fesselnde, eindringlich fragende Studie über das Leben Friedrichs und die Tragödie, die er sich, nach einem Wort Heinrich Manns, selber schrieb. In neun Kapiteln erzählt dieser Film, wie aus dem drangsalierten, den Musen hingegebenen Jüngling der gerühmte Kriegsherr und gefürchtete Schinder wurde und wie die Legende den König immer unkenntlicher machte. Am Ende, in den Fridericus-Rex-Schöpfungen der UFA, hat er sich ganz in Otto Gebühr verwandelt und darf dann Sätze sagen, die ihm Goebbels diktiert hat.

Friedrich. Legende und Wirklichkeit. Ein Film von Beate Schubert, Pentagramm Filmproduktion, DVD, 125 Minuten, 19,95 €.

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