Pro familia fordert Ende der Rezeptpflicht für "Pille danach"

Kritik an katholischer Kirche

Peggi Liebisch, Bundesgeschäftsführerin von Pro familia, bezweifelt gegenüber “neues deutschland” die Unwissenheit der katholischen Kirche über die Wirkungsweise der “Pille danach”. Ihr Verband vertritt seit über zehn Jahren das Anliegen, die »Pille danach« rezeptfrei in Apotheken abzugeben. »Tatsache ist, das hat die Kirche nie interessiert. Sie ist ja auch gegen Verhütung«, sagt Liebisch. Darüber hinaus profitiere die Kirche von der Verschleierung und Vernebelung der Fakten über die Pille danach, wie sie gegenwärtig in der Öffentlichkeit in Sendungen wie der von Günther Jauch am vergangenen Sonntag Abend stattfinde. »So viel Unkenntnis kann gar nicht da sein«, so Liebisch.

Wäre das Medikament Levonorgestrel rezeptfrei - wie es nicht nur Pro Familia fordert, sondern vor zehn Jahren schon der Gesundheitsausschuss des Bundestages, die Weltgesundheitsorganisation, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, zahlreiche Ärzte und die Apothekerschaft –, dann hätten die kirchlichen Krankenhäuser gar nichts mehr mit der Abgabe dieser Pille zu schaffen. »Das würde vieles erleichtern«, meint die Pro-familia-Chefin. Zudem gebe es aus 28 europäischen Ländern nur gute Erfahrungen mit der rezeptfreien Vergabe des Medikamentes. Pro familia fordert das Bundesgesundheitsministerium auf, endlich eine Verordnung zur Aufhebung der Rezeptpflicht für die Pille danach auszuarbeiten und vom Bundesrat darüber entscheiden zu lassen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -