China verteidigt Test einer Hyperschall-Waffe als »normal«
Sprecher des Verteidigungsministeriums in Peking: Versuch diente wissenschaftlichen Zwecken
Peking. China hat hat erstmals einen Hyperschall-Flugkörper getestet. Nach den Enthüllungen in US-Medien sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Donnerstag in Peking, der Versuch habe »wissenschaftlichen Zwecken« gedient. Es sei nur »normal«, dass China solche Experimente ausführe. »Diese Tests richten sich nicht gegen irgendein Land oder spezielles Ziel.«
Bei der experimentellen Waffe soll es sich nach US-Berichten um einen Hyperschall-Gleiter handeln, der von einer Interkontinentalrakete gestartet worden sei. Solche Flugkörper können fünf- bis zehnfache Schallgeschwindigkeit erreichen.
Hyperschall-Waffen gelten als destabilisierende Systeme, weil Raketenabwehrsysteme nichts gegen sie ausrichten können. Die US-Website »Washington Free Beacon« hatte über den Test berichtet, der bereits am 9. Januar stattgefunden haben soll. Ein Sprecher des Pentagons wurde zitiert: »Wir verfolgen routinemäßig ausländische Verteidigungsaktivitäten und wissen von dem Test.«
Die Enthüllungen lösten im US-Kongress den Ruf nach höheren Militärausgaben aus, um die technologische Führung der USA zu sichern. Chinesische Fachleute verteidigten das Experiment.
»Die USA arbeiten seit Langem an Hightech-Waffensystemen, während China auf diesem Gebiet einen ziemlich deutlichen Rückstand hat«, sagte Fan Jishe vom Zentrum für USA-Studien der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften laut China Radio International (CRI). »In Washington befürchtet man offenbar, dass Chinas wachsendes Potenzial den regionalen Einfluss der USA schmälern und die Interessen Verbündeter wie Japan oder der Philippinen tangieren könnte.«
Ob der Test ein »Durchbruch« in der chinesischen Entwicklung der Spitzentechnologie gewesen ist, wie »Free Beacon« berichtete, wurde unter Experten kontrovers diskutiert. Details des Experiments wurden auch nicht bekannt. Bekannt war bisher nur, dass China einen hochmodernen Windkanal besitzt, um Hyperschallflüge zu simulieren.
Neben der Volksrepublik China und den USA bauen momentan auch Indien, Russland und Deutschland an hyperschnellen Flugkörpern. Doch nicht alle verfolgen die Idee einer Waffe - Deutschland soll demnach die Technologie als superschnelles Transportsystem nutzen wollen, wie es heißt. Agenturen/nd
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