Mehr Sinn für DDR-Bauten

  • Lesedauer: 2 Min.

DDR-Bauten haben es oft schwer, sich zwischen jahrhundertealtem Erbe und neuer Architektur zu behaupten. Dabei überrascht ostdeutsche Architektur vielfach mit interessanten Lösungen. Nach Meinung von Thüringens Landeskonservator Holger Reinhardt hat seit 1990 ein Umdenken eingesetzt. Ideologisch begründete Berührungsängste würden schwächer.

In Sachsen seien viele Bauten verschwunden, die nicht als Denkmale anerkannt waren, sagte Hartmut Ritschel vom Landesamt für Denkmalpflege. Als Beispiel nannte er für Dresden einzelne Gebäude der Prager Straße, das Centrum-Warenhaus und die HO-Gaststätte »Am Zwinger«. Dabei sieht er durchaus Ähnlichkeit bei Bauten in Ost und West.

In Brandenburg sind 13 200 Denkmale, auch aus DDR-Zeiten, erfasst. Sachsen-Anhalts Liste weist zwischen 300 und 400 DDR-Bauten aus. Um sie zu erhalten, brauche es viel Kooperationsbereitschaft, sagte Landeskonservatorin Ulrike Wendland. Oft gebe es bei den Jahrzehnte alten Objekten Probleme bei der notwendigen Sanierung.

Rund 50 der futuristisch prägenden Bauwerke des Rügener Ingenieurs Ulrich Müther sind noch in Mecklenburg-Vorpommern zu finden, darunter ein Rettungsturm der Wasserwacht in Binz, der »Teepott« Warnemünde, die Schwimmhalle des Cliff-Hotels Sellin, die neue Christus-Kirche Rostock und die Stadthalle Neubrandenburg.

Berlin hat vor kurzem die Karl-Marx-Allee nicht auf die Liste der künftigen Welterbe-Nominierungen platzieren können. Der Senat hatte den einstigen Prachtboulevard Stalin-Allee im Ostteil mit dem grünen Hansa-Viertel im Westen als Beispiel für den Städtebau im geteilten Berlin vorgeschlagen. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.